Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Titelthema: Astrophysik : Die ferne Zukunft der Sterne

Manche meinen, die glorreichen Tage des Universums seien bereits vorbei – doch weit gefehlt! In den kommenden Milliarden und Billionen Jahren werden völlig neue Himmels­phänomene in Erscheinung treten.
Galaxie

Wie sieht die Zukunft des Kosmos aus? Auf den ersten Blick wirken die Aussichten für uns Menschen düster: In fünf Milliarden Jahren bläht sich die Sonne zu einem Roten Riesen auf und verschlingt dabei das innere Sonnensystem – bevor sie selbst langsam verglimmt. Doch dieser Zeitrahmen erfasst nur einen winzigen Teil – genau genommen einen unendlich kleinen Teil – der gesamten, aus heutiger Sicht unendlich langen Zukunft.

Wenn die Astronomen weit in die Zukunft blicken, etwa für "576 000 Millionen Jahre", wie es Douglas Adams in seiner Sciencefiction-Satire "Das Restaurant am Ende des Universums" macht, dann ist das Weltall kaum noch wiederzuerkennen. In solch fernen Zeiten hat die beschleunigte Expansion des Kosmos bereits alles, was sich außerhalb der Galaxis befindet, außer Sichtweite befördert und so den Nachthimmel zunehmend geleert. Der britische Schriftsteller Lord Byron beschrieb die Vorstellung einer solchen himmlischen Ödnis 1816 in seinem Gedicht "Darkness": "The bright sun was extinguish’d, and the stars / Did wander darkling in the eternal space." (etwa: "Die helle Sonne war erloschen, und die Sterne / wanderten dunkler werdend durch ewigen Raum.")

Doch es gibt auch gute Nachrichten, denn die drohende Dunkelheit stellt nur die halbe Wahrheit dar. Zwar ist die glorreiche Epoche der massenhaften Sternentste­hung schon lange vorüber, aber das Universum ist immer noch lebendig. Im Zoo der astronomischen Objekte werden merkwürdige neue Körper auftauchen. Fremdartige Phänomene, die heute noch extrem selten sind, wenn es sie überhaupt gibt, werden irgendwann zum Normalfall. Auch lebensfreundliche Bedingungen werden im künf­tigen Kosmos häufiger anzutreffen sein als im heutigen...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Riechverlust als Warnsignal

Der Geruchssinn kann dabei helfen, neurologische und psychische Erkrankungen früher zu erkennen. Warum das so ist und ob ein plötzlicher Riechverlust tatsächlich auf Alzheimer, Parkinson oder Depressionen hinweist, lesen Sie ab sofort in der »Woche«. Außerdem: Bekommt Google Konkurrenz?

Spektrum der Wissenschaft – Leere im Kosmos

Es gibt riesige, Voids genannte, Bereiche im Universum, in denen praktisch keine Materie vorkommt. Ihre ungeheure Leere könnte helfen, einige hartnäckige Rätsel der modernen Kosmologie zu lösen. Außerdem: Viele Menschen haben angeblich einen Mangel an Vitamin D. Studien zeigen, von einer zusätzlichen Vitamin-D-Gabe profitieren wohl deutlich weniger Menschen als gedacht. Mehrere Forschungsgruppen und Unternehmen machen Jagd nach dem Majorana-Quasiteilchen, da dieses Quantencomputer dramatisch verbessern könnte. Wie kann Aufforstung angesichts von Klimawandel und Schädlingsbefall gelingen? Natürliche Erneuerung und andere Baumarten lassen auf einen gesunden Wald hoffen.

Sterne und Weltraum – Supernovae Ia: Wie schnell expandiert das Universum?

Ein »Jugend forscht«-Gewinner stellt sein Projekt vor, in dem er mit mehreren Supernovae Ia die Hubble-Konstante berechnet. Wir berichten über eine neue Hypothese zu schnellen Radioblitzen und präsentieren das Wendelstein-Observatorium in den Bayerischen Alpen. Woran wäre die Landung der Raumsonde SLIM fast gescheitert? Und wie baut man sich eine Ministernwarte im Garten?

  • Quellen

Adams, F., Laughlin, G.: The Five Ages of the Universe – Inside the Physics of Eternity. Free Press, Washington D. C. 2000

Chiappini, C.: The Formation and Evolution of the Milky Way. In: American Scientist 89, S. 506 – 515, November/Dezember 2001

Goldsmith, D.: The Runaway Universe – The Race to find the Future of the Cosmos. Basic Books, New York 2000

Schreiben Sie uns!

3 Beiträge anzeigen

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.