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Interview: "Die Funktion liegt im Netzwerk"

Wie kommt die Sprache in den Kopf? Immer noch fällt es Forschern schwer, dieses uralte Rätsel zu lösen. Die Leipziger Neurowissenschaftlerin Angela D. Friederici erläutert gegenüber G&G den Stand der Forschung. Ihr Fazit: Unser Talent, in Wörtern und Sätzen zu kommunizieren, ist keine Leistung einzelner Hirnareale – sondern neuronale Teamarbeit.
Angela D. Friederici
Tapfer krabbelt die vierjährige Paula auf die Liege des Hirnscanners. Der Koloss steht in einem hellen Raum mit Teppichboden, Spiel­sachen und Plüschtieren. Allerdings handelt es sich nicht um einen echten Tomografen: Wir sind im "Mock-up-Raum" am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig. Hier steht nur der Plas­tik­nachbau – daher der Name (englisch mock-up = Attrappe) –, in dem die kleinen Probanden auf die spätere Untersuchung vorbereitet werden und sich in Ruhe mit der ungewohnten Umgebung anfreunden können.
Angela D. Friederici und ihr Mitarbeiter ­Michael Skeide setzen Paula die Videobrille auf und geben ihr zwei Plastikschalter in die Hände. Mit ihrer Hilfe wird sie später Fragen beantworten, während die Neu­ro­wis­sen­schaftler ihre Hirnaktivität messen. Auch Kopfhörer trägt das Mädchen, als es in den Scanner geschoben wird. Die Forscher simulieren da­rüber den Lärm in der Röhre; im richtigen Ex­periment sollen sie deren lautes Geknatter abschirmen ...

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