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Terrorismus: Die Geburt des Terrors

Die Angst vor politisch motivierten Gewalttaten ist so alt wie der moderne Staat: Seit dem späten Mittelalter mussten sich Herrscher und Behörden gegen Mörder, Brandstifter und Verschwörer wappnen.
Es ist nicht nur Geldgier, die Balthasar Gérard am 10. Juli 1584 zum Mörder macht. Zwar hat der spanische König Philipp II. auf Wilhelm von Oranien-Nassau, den Statthalter der neuen Republik der nördlichen Niederlande, ein Kopfgeld von 25 000 Kronen ausgesetzt. Doch der fanatische Katholik Gérard will durch die Tötung des rebellischen Adligen, der die Unabhängigkeit von Spanien erkämpft hat, vor allem den Glauben retten. Denn in den Augen vieler Bewohner des Landes ist der Rebellenführer in erster Linie ein Feind des Katholizismus. Er scheint verantwortlich für die planmäßige Verwüstung katholischer Kirchen und die Ausbreitung des Kalvinismus.

Mit einer Handfeuerwaffe tötet Gérard Wilhelm I. in Delft. Es ist wohl eines der ersten Attentate der Geschichte mit dieser neuen und noch unzuverlässigen Waffe. Der Mörder wird festgenommen. Wie moderne Terroristen versucht Gérard keinen Augenblick, seine Schuld zu leugnen, obwohl er weiß, dass man ihn zu ­einer grauenhaften Hinrichtung verurteilen wird. Er bekennt sich mit Stolz zu seiner Treue zu Spanien. Philipp II. indes lässt das gelungene Attentat öffentlich feiern und erhebt die Hinterbliebenen des Täters in den Adelsstand und schenkt ihnen Güter  ...

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