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Orrerys: Die Himmelsmechaniker

Per Kurbelantrieb zu den Planeten – nur noch zwei Orrery­macher verstehen sich auf die jahrhundertealte Kunst, mechanische Modelle des Sonnensy­stems zu bauen.
John Gleaves Orrery
Der Weg zu den Sternen ist beschwerlich: steinig, schmal und zugewachsen. Er führt zu einem kleinen, einsamen Cottage nahe Hebden Bridge im Norden Englands. Durch eine niedrige, mit Efeu überwucherte Tür und über eine schmale Treppe gelangen wir in die Werkstatt von John Gleave, Ausgangspunkt für eine Reise durchs Sonnensystem. Mit nur wenigen Handbewegungen schickt Gleave seine Gäste von den sanften, grünen Hügeln draußen vor dem Fenster hinauf zu Merkur und Venus. Kurzes Verweilen, ein genauer Blick auf unsere Erde und den Mond, und schon geht es locker aus dem Handgelenk weiter zu Mars, Jupiter und Saturn. Das Spiel der Planeten ist Gleaves Leidenschaft, die Himmelsmechanik ihm so vertraut wie einem Uhrmacher das Innere einer Uhr. Dabei ist der scheue, jung gebliebene Sechzigjährige weder Astronom noch Raketeningenieur. Ein Blick in seine Werkstatt verrät, woraus sein Universum besteht: Drehbank, Fräsmaschine und Teilscheibe. Uhrmacherwerkzeuge, Lupe und Mikrometerschraube. Feine Messingzahnräder, Scheiben mit eingravierten Sternzeichen, handbemalte Kugeln und poliertes Holz. John Gleave ist Orrerymacher – einer der letzten, die heute noch ihren Lebensunterhalt mit dieser alten Kunst verdienen.

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