Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Großprojekte: Die Hirnoffensive

Mit mehreren Großprojekten in den USA, Europa und Asien wollen Forscher das "Geheimnis des Gehirns" lüften. Haben die Initiativen Aussicht auf Erfolg?
Pyramidenbau

Der Pathologe Thomas Harvey (1912-2007) hat es an einem Frühlingstag im April 1955 mit einer Berühmtheit zu tun: Auf seinem Obduktionstisch im Princeton Hospital liegt der Leichnam von Albert Einstein. Harvey entnimmt das 1230 Gramm schwere Gehirn des Toten, fotografiert es aus ­verschiedenen Blickwinkeln, schneidet es in 240 Scheiben, fertigt mikroskopische Präparate an, legt die Überreste des Organs in Formalin ein und verstaut sie in einer Apfelweinkiste in seinem Büro. Die Familie des Physikers hat er vorher nicht gefragt.
Wissenschaftliche Neugier und wohl auch Geltungsdrang veranlassen Harvey, einige Präparate an bekannte Neuropathologen zu schicken. Die Frage, die nicht nur ihn brennend interessiert: Gibt es Eigenarten in der Struktur des Gehirns, welche die außergewöhnlichen Fähigkeiten Einsteins erklären? Knapp 60 Jahre später versuchen Wissenschaftler immer noch, das Geheimnis der menschlichen ­Individualität und Genialität zu lüften. Nur das Spektrum an verfügbaren Methoden hat sich vergrößert.
Das 2010 ins Leben gerufene amerikanische "Human Connectome Project" (HCP) will mit 40 Millionen US-Dollar Fördergeldern im Rücken innerhalb von fünf Jahren eine dreidimensionale Landkarte des Gehirns erstellen ...

© Nature / Spektrum der Wissenschaft
Konnektomik – Den Schaltplänen des Gehirns auf der Spur
© Human Brain Project
The Human Brain Project

Kennen Sie schon …

Gehirn&Geist – Der Schussel-Faktor

Warum neigen manche Menschen mehr zu Flüchtigkeitsfehlern und Gedächtnisaussetzern als andere? »Der Schussel-Faktor« erklärt, wie es dazu kommt und wie man dem vorbeugt. Außerdem: Großraumbüros, die den Bedürfnissen aller Mitarbeiter besser gerecht werden könnten. Wie unterstützt man depressive Angehörige am besten? Ein bringen ein Fazit zum beendeten, umstrittene Human Brain Project. Was verrät uns die Präriewühlmaus über menschliche Partnerschaft und Bindung?

Gehirn&Geist – Tagträumen

Titelthema: Tagträumen • Serie "Alzheimer" • Coming-out • Konnektom: Fingerabdruck des Gehirns • Nonkonformismus

Schreiben Sie uns!

1 Beitrag anzeigen

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

  • Quellen

Bardin, J.: Making Connections. In: Nature 483, S. 394-396, 2012

Kandel, E. R. et al.: Neuroscience Thinks Big (and Collaboratively). In: Nature Reviews Neuroscience 14, S. 659-664, 2013

Van Essen, D. C. et al.: The Human Connectome Project: A Data Acquisition Perspective. In: NeuroImage 62, S. 2222-2231, 2012

Waldrop, M. M.: Brain in a Box. In: Nature 482, S. 456-458, 2012

White, J. G. et al.: The Structure of the Nervous System of the Nematode Caenorhabditis elegans. In: Philosophical Transactions of the Royal Society London B 314, S. 1-340, 1986

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.