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Interferometrie: Die Quelle der kosmischen Radioblitze

Seit zehn Jahren beobachten Astronomen energie­reiche, kurzlebige Radioausbrüche. Erstmals haben sie nun die Herkunft eines solchen Blitzes bestimmt.
Ein Verbund mehrerer, hier künstlerisch dargestellter Teleskope ermöglichte es, die Position der Radioquelle FRB 121102 genauer einzugrenzen.

Es ist noch nicht lange her, da galt Radioastronomie als angestaubt: Jahrzehntelang hatten Astronomen den Himmel mit ihren Antennen durchforstet und dabei das Wasserstoffgas der Milchstraße und Pulsare kartografiert. Nach einer Blütezeit in den 1960er Jahren brachte die Radioastronomie nichts wirklich Neues zu Tage; die spannenden Entdeckungen konzentrierten sich auf andere Wellenlängenbereiche. Der Kosmos im Radiolicht schien vollständig erfasst – ein Irrtum, wie sich ­spä­tes­tens 2007 zeigte. Damals suchte David Narkevic, ein Student der West Virginia University in den USA, in Archiv­daten des australischen Parks-Radioteleskops nach periodischen Signalen, die von bislang unentdeckten Pulsaren stammen könnten.

In den Aufzeichnungen vom 24. Juli 2001 fand er einen merkwürdigen, weniger als fünf tausendstel Sekunden dauernden Blitz ungefähr aus der Richtung der Kleinen Magellanschen Wolke. Weder davor noch danach war an dieser Stelle ein ähnliches Signal zu sehen gewesen. Das nach Narkevics Professor Duncan Lorimer "Lorimer-Burst" genannte rätselhafte Phänomen veranlasste andere ­Forscher, nach ähnlichen Signalen zu suchen. Gefunden haben sie seither rund 20 solcher "Fast Radio Burst" (FRB) genannten Ausbrüche. Alle blinkten wie der Lorimer-Burst nur ein einziges Mal auf – alle, bis auf einen: FRB 121102. ...

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  • Quelle

Chatterjee, S. et al.: A Direct Localization of a Fast Radio Burst and its Host. In: Nature 541, S. 58 – 61, 2017

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