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Psychologie: Die Saat der Gewalt

Die Terrorismusforschung boomt: Eine Fülle von Fachartikeln und Büchern beleuchtet die Psyche politisch motivierter Attentäter. Doch lässt sich diese Klientel nicht zum Labortest bitten. Psychologen beschreiten daher andere Wege, um in die Köpfe von Terroristen zu blicken – und bringen sich dabei manchmal selbst in Gefahr.
Wer sich heutzutage über die psychologischen Aspekte des Terrorismus informieren will, hat die Qual der Wahl. Allein der Online-Buchhändler Amazon führt unter »psychology« und »terrorism« stolze 360 Titel. Offenbar hat fast jeder Seelenexperte, der etwas über die Wurzelns des Terrors zu wissen meint, in den letzten Jahren ein Buch veröffentlicht – oder einen Artikel in einem Fachjournal. Laut PsychInfo, der größten psychologischen Literaturdatenbank, erschienen seit 2001 mehr Beiträge zu diesem Thema als in den 120 Jahren zuvor. Schon frühere Generationen von Forschern haben Terroraktivisten unter die Lupe genommen – etwa Mitglieder der Irisch-Republikanischen Armee (IRA), der italienischen Roten Brigaden und der deutschen Rote Armee Fraktion (RAF). Doch verglichen mit der politischen, soziologischen und historischen Literatur, die in den 1970er Jahren rasant anwuchs, wurden psychologische Fragen dabei lange vernachlässigt ...

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Gehirn&Geist – Verbrechen: Die Psychologie des Bösen

Warum faszinieren wahre Verbrechen? True Crime ist ein Spiegel unserer psychologischen Neugier: Was macht Menschen zu Tätern – und wie gelingt es Ermittlern, die Wahrheit ans Licht zu bringen? In dieser Ausgabe geht es um die Kräfte, die Menschen in den Abgrund treiben oder zurückholen. Wir zeigen, warum Rache selten Frieden bringt, wie gefährliche Häftlinge in Sicherungsverwahrung leben, was das Stockholm-Syndrom über Überlebensstrategien verrät und mehr.

Gehirn&Geist – Multiple Persönlichkeit: Was hinter der dissoziativen Identitätsstörung steckt

Manche Menschen scheinen verschiedene Ichs in sich zu tragen, die im Wechsel die Kontrolle über den Körper übernehmen – mit jeweils eigenem Alter, Namen und Geschlecht. Unsere Experten, die zu dissoziativen Phänomenen forschen, stellen die wichtigsten Fakten zur »Multiplen Persönlichkeit« vor. Ergänzend dazu geht die Psychologin Amelie Möhring-Geisler der Frage nach, ob rituelle Gewalt in der Kindheit gezielt Persönlichkeitsspaltungen herbeiführt. In dieser Ausgabe beginnt zudem eine neue Artikelserie zum Thema »Long Covid und ME/CFS«. Im Interview spricht Carmen Scheibenbogen von der Berliner Charité über Ursachen von ME/CFS, den Versorgungsmangel in Deutschland und Hoffnung auf Medikamente. Darüber hinaus berichten wir über das Glücksparadox, das besagt: Je mehr wir dem Glück hinterherjagen, desto weiter entfernt es sich. Wir stellen das Thema psychotherapeutische Patientenverfügung vor, die im psychischen Krisenfall eine große Hilfe sein kann, sowie die noch immer rätselhafte Schmerzerkrankung Fibromyalgie, über deren Ursachen noch viel spekuliert wird.

Spektrum Psychologie – Weniger Arbeit, mehr vom Leben

Viele Berufstätige verzichten im Laufe ihres Lebens freiwillig auf Gehalt oder Karriere. In dieser Ausgabe erfahren Sie, was Menschen zum sogenannten Downshifting bewegt – und ob es sie glücklich macht. Außerdem: Was uns in die Kaufsucht treibt, wie Theater bei sozialer Phobie hilft und mehr.

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Literaturtipps

Argo, N.:Human Bombs: Rethinking Religion and Terror. MIT Center for International Studies. Audit of the Conventional Wisdom. April 2006.

Atran, S.: Genesis of Suicide Terrorism. In: Science 299(5612), 2003, S. 1534-1539.

Hassan, N.:An Arsenal of Believers. In: The New Yorker, 19.11.2001.

Horgan, J.: The Psychology of Terrorism. Oxford: Routledge 2005.

Sageman, M.: Understanding Terror Networks. Philadelphia: University of Pennsylvania Press 2004.

Silke, A. (Hg.): Research on Terrorism: Trends, Achievements and Failures. London: Routledge 2004.

Victoroff, J.:The Mind of the Terrorist. In: Journal of Conflict Resolution 49(1), 2005, S. 3-42.

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