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Naturschutz: Die Spur der Elfenbeinschmuggler
Obwohl der Handel mit Elfenbein seit 20 Jahren verboten ist, töten Wilderer in Afrika derzeit mehr Elefanten denn je. Mit DNA-Analysen der Stoßzähne kommt man den kriminellen Kartellen auf die Spur.
Als einer von uns (Wasser) im Jahr 1983 ein Wäldchen namens Malundwe am Rand des Selous-Wildreservats in Tansania erkundete, stieß er auf zwei beieinanderliegende Elefantenschädel. Der große stammte von einem Weibchen, der andere von einem Jungtier; seine Backenzähne waren nur ein Viertel so groß wie die des Weibchens und ohne Abnutzungsspuren. Die Wilderer hatten zuerst das Junge erschossen, um die trauernde Mutter anzulocken, erklärte ein Wildhüter, und sie wegen ihrer gewaltigen Stoßzähne zu töten. Auf diese Weise werden in Afrika die engen Familienbande der Elefanten tausendfach ausgenutzt.
Das Selous-Reservat ist das größte Naturschutzgebiet Afrikas. Dennoch wurden dort zwischen 1979 und 1989 unter den Augen der Öffentlichkeit rund 70 000 Elefanten abgeschlachtet – und in ganz Afrika mindestens zehnmal so viele. Im Jahr 1989 ergriff der neu berufene oberste Wildtierschützer von Tansania endlich die Initiative. Die "Operation Uhai", an der Wildhüter, Polizisten und Militär mitwirkten, machte dem hemmungslosen Wildern in Tansania rasch ein Ende. Bald darauf erreichte Tansania zusammen mit sechs anderen Ländern, dass die Vereinten Nationen den Afrikanischen Elefanten als unmittelbar bedrohte Art in das Washingtoner Artenschutzabkommen CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) aufnahmen. Damit wurde der internationale Handel mit Elefanten und ihren Produkten praktisch ganz verboten.
Die öffentliche Meinung wandte sich nun so stark gegen das Geschäft mit Elfenbein, dass die Nachfrage weltweit fast völlig einbrach und die Wilderei schlagartig zum Erliegen kam. Westliche Nationen unterstützten diese Entwicklung, indem sie in ganz Afrika Maßnahmen gegen das Wildern mit hohen Geldsummen förderten. Alles in allem war dies der wohl wirksamste Erlass eines internationalen Wildtierschutzgesetzes in der Geschichte, und entscheidend für seinen Erfolg war öffentlicher Druck.
Doch die Ruhe währte nur kurz. Einige afrikanische Staaten widersetzten sich von Anfang an einem generellen Verbot und plädierten hartnäckig für seine Aufhebung. Die Finanzhilfe aus dem Westen versickerte, und den armen afrikanischen Nationen blieb zwar viel Ausrüstung gegen die Wilderei, aber kein Geld, um sie einzusetzen. Zudem wurde Elfenbein unter den Angehörigen der neuen Mittelschicht in fernöstlichen Industrieländern wie China und Japan ein wichtiges Statussymbol.
Vor allem diese Nachfrage, aber auch die in den USA und anderen wohlhabenden Ländern, trieb den Großhandelspreis für hochwertiges Elfenbein von 200 Dollar pro Kilogramm im Jahr 2004 auf ...
Das Selous-Reservat ist das größte Naturschutzgebiet Afrikas. Dennoch wurden dort zwischen 1979 und 1989 unter den Augen der Öffentlichkeit rund 70 000 Elefanten abgeschlachtet – und in ganz Afrika mindestens zehnmal so viele. Im Jahr 1989 ergriff der neu berufene oberste Wildtierschützer von Tansania endlich die Initiative. Die "Operation Uhai", an der Wildhüter, Polizisten und Militär mitwirkten, machte dem hemmungslosen Wildern in Tansania rasch ein Ende. Bald darauf erreichte Tansania zusammen mit sechs anderen Ländern, dass die Vereinten Nationen den Afrikanischen Elefanten als unmittelbar bedrohte Art in das Washingtoner Artenschutzabkommen CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) aufnahmen. Damit wurde der internationale Handel mit Elefanten und ihren Produkten praktisch ganz verboten.
Die öffentliche Meinung wandte sich nun so stark gegen das Geschäft mit Elfenbein, dass die Nachfrage weltweit fast völlig einbrach und die Wilderei schlagartig zum Erliegen kam. Westliche Nationen unterstützten diese Entwicklung, indem sie in ganz Afrika Maßnahmen gegen das Wildern mit hohen Geldsummen förderten. Alles in allem war dies der wohl wirksamste Erlass eines internationalen Wildtierschutzgesetzes in der Geschichte, und entscheidend für seinen Erfolg war öffentlicher Druck.
Doch die Ruhe währte nur kurz. Einige afrikanische Staaten widersetzten sich von Anfang an einem generellen Verbot und plädierten hartnäckig für seine Aufhebung. Die Finanzhilfe aus dem Westen versickerte, und den armen afrikanischen Nationen blieb zwar viel Ausrüstung gegen die Wilderei, aber kein Geld, um sie einzusetzen. Zudem wurde Elfenbein unter den Angehörigen der neuen Mittelschicht in fernöstlichen Industrieländern wie China und Japan ein wichtiges Statussymbol.
Vor allem diese Nachfrage, aber auch die in den USA und anderen wohlhabenden Ländern, trieb den Großhandelspreis für hochwertiges Elfenbein von 200 Dollar pro Kilogramm im Jahr 2004 auf ...
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