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Titelthema: Weimarer Republik: Die Unvollendete

Nur die wenigsten Deutschen rechneten bei Kriegsende vor 90 Jahren mit einer Demokratisierung des Landes. Umso schlechter waren sie auf die Weimarer Republik vorbereitet, die von Anfang an zahlreichen Krisen ausgesetzt – und zum Scheitern verurteilt war.
Aus dem Nichts kam die Republik nicht. Die Deutschen blickten bereits auf eine lange Tradition demokratischen Denkens zurück. Schon 1789 beflügelte die Französische Revolution mit ihren Idealen der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit die fortschrittlichen Kräfte auch in den deutschen Fürstentümern. Sie verschrieben sich dem politischen Kampf für eine demokratische Verfassung in einem geeinten Nationalstaat. In der Revolution von 1848/49 schien die Durchsetzung der konstitutionellen Monarchie dann zum Greifen nahe – einer demokratisch legitimierten und kontrollierten Königsherrschaft. 70 Jahre und ein Kaiserreich mussten aber noch vergehen, bis am 14. August 1919 tatsächlich die erste demokratische Verfassung in Deutschland in Kraft trat.

Wie die Republik kam – Zeitpunkt, Tempo und Ausmaß der Geschehnisse –, war allerdings überraschend. Die Abschaffung der Hohenzollernmonarchie und die Gründung des neuen deutschen Staats trafen die Zeitgenossen völlig unvorbereitet. Dies galt gleichermaßen für die Funktionsträger der politischen, wirtschaftlichen und militärischen Führung – alle politischen Lager übergreifend – wie für die deutsche Bevölkerung.

Von Anfang an war die Weimarer Republik zahlreichen innen- und außenpolitischen Be­lastungen ausgesetzt, die den Fortbestand des Staats ernsthaft gefährdeten. Es dauerte einige Jahre, bis sich die ungewollte Demokratie in einer Phase scheinbarer Konsolidierung von ihrer turbulenten Gründungszeit erholte. Wirklich durchgesetzt hatte sie sich in den Köpfen weiter Teile der Bevölkerung nicht. Das ungeliebte »Weimarer System« ging in die Geschichte ein als eine Republik ohne Republikaner. Ihr Scheitern ist nicht zuletzt auf einen langfristig nicht tragfähigen Gründungskompromiss zu­rück­zuführen – den Versuch, den wilhelminischen Status quo zu bewahren.

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