Vor 50 Jahren: Die Veränderung des Abstandes zwischen Erde und Mond
»Im Jahre 1693 fand Halley bei der Untersuchung der Mondörter, die sich aus antiken, arabischen und neuzeitlichen Beobachtungen von Finsternissen ergeben, daß in den rund 2000 Jahren … die Winkelgeschwindigkeit des Mondes in seiner Bahn zugenommen haben mußte. Die himmelsmechanische Theorie [dazu] … wurde 1787 von Laplace geliefert. … Je genauer die … Veränderung der Mond-Bahngeschwindigkeit und der von Laplace entdeckte Effekt der indirekten Planeteneinwirkung bekannt wurden, desto deutlicher zeigte sich … [eine] Diskrepanz von +10."4 [pro Jahrhundert]. … Wir wissen jetzt, daß dies … eine Folgeerscheinung der Gezeiten ist. … Die zwei von G. H. Darwin [1880] dafür gefundenen Effekte bestehen in einer Verlangsamung der Erdrotation und in einer Verlangsamung der Bahngeschwindigkeit des Mondes. … Das gibt … eine beträchtliche, scheinbare Beschleunigung der Bewegung des Mondes in seiner Bahn, … wenn wir als Uhr … die ständig langsamer rotierende Erde verwenden. … Der Scheineffekt beträgt +32."8; bleiben für den realen Effekt … –22."4 übrig. … Dem entsprechen nach dem dritten Keplerschen Gesetz … +3.2 Meter Vergrößerung des mittleren Abstandes des Mondes von der Erde pro Jahrhundert.«
(SuW, April 1969, S. 80)
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