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Digitalisierung : Was KI besser kann – und was nicht

Laut dem Psychologen Gerd Gigerenzer ist die auf der Analyse großer Datenmengen basierende künstliche Intelligenz längst nicht so intelligent, wie es scheint.
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Stellen Sie sich einen digitalen Assistenten vor, der alles besser macht als Sie. Egal, was Sie sagen oder entscheiden, er wird Sie korrigieren. Wenn Sie mit einem Plan fürs nächste Jahr kommen, er wird einen geeigneteren haben. Irgendwann geben Sie es auf, persönliche Entscheidungen zu treffen. Von jetzt an kümmert sich die KI perfekt um alles – sie regelt Ihre Finanzen, schreibt Ihre Nachrichten, wählt Ihren Lebenspartner aus und plant, wann es am günstigsten ist, Kinder zu bekommen. An Ihrer Tür werden Pakete mit Waren abgeliefert, von denen Sie noch nicht einmal wussten, dass Sie sie brauchen. Vielleicht meldet sich eine Sozialarbeiterin bei Ihnen, weil der digitale Assistent vorausgesehen hat, dass Ihr Kind möglicherweise eine schwere Depression entwickelt. Und bevor Sie sich lange den Kopf zerbrechen, welcher politische Kandidat Ihnen mehr zusagt, weiß Ihr Assistent das schon und wählt für Sie. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Tech-Unternehmen Ihr Leben bestimmen und der getreue Assistent sich in eine Superintelligenz verwandelt. Wie eine Schafherde werden unsere Enkelkinder ihrem neuen Herrn ehrfürchtig, brav und gehorsam folgen.

In den letzten Jahren habe ich bei vielen populärwissenschaftlichen Veranstaltungen über künstliche Intelligenz (KI) gesprochen und war immer wieder überrascht, wie verbreitet das bedingungslose Vertrauen in komplexe Algorithmen zu sein scheint. Gleich, um welches Thema es ging, die Vertreter der Tech-Unternehmen versicherten den Zuhörern, eine Maschine könne die anstehende Aufgabe genauer, schneller und billiger erledigen. Mehr noch, indem man Menschen durch Software ersetze, könne man die Welt besser und angenehmer machen. So hören wir beispielsweise, Google kenne uns besser als wir uns selbst und KI könne unser Verhalten fast perfekt vorhersagen oder werde es jedenfalls bald können. Tech-Unternehmen nehmen diese Fähigkeit für sich in Anspruch, wenn sie ihre Dienste Werbekunden, Versicherungen oder Geheimdiensten andienen. Auch wir neigen dazu, ihnen das zu glauben ...

Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen leicht bearbeiteten Auszug aus dem neuen Buch von Gerd Gigerenzer »Klick: Wie wir in einer digitalen Welt die Kontrolle behalten und die richtigen Entscheidungen treffen«, das bei Bertelsmann erschienen ist.

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Gehirn&Geist – Wer entscheidet? Wie das Gehirn unseren freien Willen beeinflusst

Was bedeutet es, ein Bewusstsein zu haben? Haben wir einen freien Willen? Diese Fragen beschäftigt Neurowissenschaft, Philosophie und Theologie gleichermaßen. Der erste Artikel zum Titelthema zeichnet die Entwicklung der neurowissenschaftlichen Forschung nach und zeigt, wie das Gehirn das subjektive Erleben formt. Anschließend geht es im Interview mit dem Neurophilosophen Michael Plauen um die Frage, ob wir frei und selbstbestimmt handeln, oder nur Marionetten unseres Gehirns sind. Die Antwort hat Konsequenzen für unser Selbstbild, die Rechtsprechung und unseren Umgang mit KI. Daneben berichten wir, wie virtuelle Szenarien die traditionelle Psychotherapie erfolgreich ergänzen und vor allem Angststörungen und Posttraumatische Belastungsstörungen lindern können. Ein weiterer Artikel beleuchtet neue Therapieansätze bei Suchterkrankungen, die die Traumata, die viele Suchterkrankte in ihrer Kindheit und Jugend erfahren haben, berücksichtigen. Zudem beschäftigen wir uns mit der Theorienkrise in der Psychologie: Der Risikoforscher Gerd Gigerenzer erklärt, warum die Psychologie dringend wieder lernen muss, ihre Theorien zu präzisieren.

Spektrum der Wissenschaft – Dunkle Energie - ein Trugbild?

Eine geheimnisvolle Kraft treibt alles im Universum immer schneller auseinander. Doch niemand weiß, was hinter dieser Dunklen Energie steckt, und neue Messdaten mehren grundsätzliche Zweifel am kosmologischen Standardmodell. Bieten alternative Ansätze eine Erklärung? Außerdem: Neue Verfahren erlauben es, Immunzellen direkt in unserem Körper so zu verändern, dass sie Krebszellen attackieren – bisher mussten sie Patienten dafür entnommen und wieder zurückgeführt werden. Quantentheorie und allgemeine Relativitätstheorie beruhen auf unvereinbaren Weltbildern. Neue Experimente an der Schnittstelle zwischen Quantenphänomenen und Gravitation sollen helfen, diesen Widerspruch zu überwinden. In der Pangenomik wird das Erbgut zahlreicher Individuen verglichen – mit weitreichenden Folgen für Forschung und Züchtung von Nutzpflanzen. Und wie immer in der Dezemberausgabe berichten wir vertieft über die Nobelpreise des Jahres für Physiologie oder Medizin, Physik und Chemie, ergänzt durch einen kritischen Blick darauf, welche Verantwortung mit großen Entdeckungen einhergeht.

Spektrum - Die Woche – Alzheimer-Biomarker bei Neugeborenen entdeckt

In dieser »Woche« geht es um überraschende Befunde aus der Alzheimerforschung: Warum Neugeborene auffallend hohe Konzentrationen eines bekannten Biomarkers im Blut tragen – und was das über die Plastizität des Gehirns verrät. Außerdem: Müssen wir dank KI bald nur noch halb so viel arbeiten?

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