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Paläontologie: Donald Ducks frühe Vettern



Nicht alle Dinosaurier waren "schreckliche Echsen", wie ihr Name unterstellt. Da gab es auch ganz harmlose Vertreter. Ein Musterbeispiel dafür sind, wie Mark Norell vom American Museum of Natural History und seine Kollegen nun herausfanden, Mitglieder aus der Gruppe der Ornithomimiden, wörtlich "Vogelnachahmer". Die etwa zwei Meter hohen und vier Meter langen, straußenähnlichen Tiere zählen zwar zu den Theropoden und damit zur Verwandtschaft des berüchtigten Tyrannosaurus rex, besaßen aber nur einen zahnlosen "Schnabel" und ernährten sich ähnlich wie Wasservögel: Sie "gründelten", wühlten also im Schlick am Boden von Gewässern nach kleinen wirbellosen Tieren und Algen. Norell und seine Kollegen untersuchten die Mundhöhle zweier versteinerter Exemplare, von denen eines erst letztes Jahr ausgegraben worden war. Dabei fanden sie die Ansätze lamellenartiger Keratin-Strukturen, die offensichtlich dazu dienten, schlammiges Wasser durchzusieben. Bei einem der beiden Saurier entdeckten die Forscher auch Anzeichen dafür, dass die Schnäbel mit zahlreichen Nervenbahnen versorgt waren. Mit deren Hilfe stöberten die Tiere wohl die Leckerbissen im Schlamm auf. (Nature, Bd. 412, S. 873)

Aus: Spektrum der Wissenschaft 10 / 2001, Seite 25
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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