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Downsyndrom: Eine Pille gegen das Anderssein

Forscher tüfteln an Medikamenten, die einige Folgen von Trisomie 21 beheben sollen. Welchen Erfolg versprechen solche Behandlungen – und sind sie überhaupt ethisch vertretbar?
Mann Downsyndrom

Wer will schon normal sein? Das fragt ein spanischer Spielfilm, der vor allem wegen seines ungewöhnlichen Hauptdarstellers Aufsehen erregte: Pablo Pineda erlangte als erster Europäer mit Downsyndrom (auch als Trisomie 21 bezeichnet) einen Universitätsabschluss. Der Streifen "Me too – Wer will schon normal sein?" von 2009 basiert frei auf der Lebensgeschichte des Lehrers und Schauspielers. Sie zeigt, wie viel einige Betroffene mit Hilfe intensiver Förderung erreichen können. "Es ist keine Krankheit!", beschreibt Pineda die Trisomie 21. "Es ist ein Zustand. So wie der eine blond ist, habe ich eben das Downsyndrom."

Der Film und die Frage im Titel haben nichts von ihrer Aktualität eingebüßt: Denn Forscher versuchen zurzeit, zumindest einige Folgen der Erbgutanomalie mit Hilfe von Medikamenten zu behandeln. Doch das Syndrom ist hochkomplex, seine Auswirkungen sind so vielfältig wie die betroffenen Menschen. Lässt sich ihre Andersartigkeit einfach mit einer Pille aus der Welt schaffen? Und wenn ja, steckt hinter der Behandlung nicht nur der Wunsch, diese Personen der allgemeinen gesellschaftlichen Normalität anzupassen?

Die meisten Menschen verfügen in jeder Körperzelle über 46 Chromosomen, jene großen Molekülkomplexe, die unser Erbgut enthalten. Neben zwei Geschlechtschromosomen (XX oder XY) liegen die übrigen 22 Chromosomen jeweils in doppelter Ausführung vor. Beim Downsyndrom hingegen ist das Chromosom 21 dreifach vorhanden, die Betroffenen besitzen also insgesamt 47 Chromosomen in einigen oder in jeder Zelle des Körpers – daher auch der Name "Trisomie 21" ...

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