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Genetik: Draculas Stammbaum

US-Forscher konnten nun zeigen, wie sich die Vorliebe von Vampirfledermäusen für verschiedene Wirtstiere entwickelt hat. Entscheidend waren demnach Mutationen im Gen eines Blutgerinnungshemmers.
Es ist Nacht auf einer der zahllosen argentinischen Rinderfarmen. Vorsichtig kriecht eine Vampirfledermaus auf dem Boden zu einer Kuh hin. Sie nimmt sich viel Zeit. Zunächst leckt sie in aller Ruhe die Bissstelle am Fuß des Opfers ab und macht sie mit dem Betäubungsmittel in ihrem Speichel schmerzunempfindlich. Dann schneidet sie mit ihren scharfen Eckzähnen ein kleines Stückchen Haut heraus. Die Kuh bemerkt nichts und schläft seelenruhig weiter. Eifrig leckt der Vampir das ausströmende Blut auf. Nach einer halben Stunde, in der sich sein Körpergewicht fast verdoppelt hat, kehrt er an seinen Schlafplatz zurück, um die Mahlzeit in Ruhe zu verdauen.

Szenen wie diese spielen sich allnächtlich in ganz Lateinamerika ab. Zwar hält sich der Blutverlust in engen Grenzen; doch sterben jährlich tausende Hausund Nutztiere an den Folgen von Infektionskrankheiten, die durch den Biss des Gemeinen Vampirs (Desmodus rotundus) übertragen werden.

Das Blut, das durch die Adern von Rindern und auch uns Menschen fließt, besteht etwa zur Hälfte aus Plasma. Zu den Proteinen in dieser klaren Flüssigkeit gehört ein hoch spezialisiertes System von Gerinnungsfaktoren, die in Aktion treten...

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