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Editorial: Die vielen Facetten der Astronomie

Liebe Leserin, lieber Leser,

Astronomen und Archäologen haben etwas gemeinsam: Beide blicken weit in die Zeit zurück. Die einen sammeln und vermessen das Licht ferner Himmelskörper, das uns Kunde gibt von Ereignissen im Universum, die Jahrhunderte, Jahrtausende,ja sogar Jahrmilliarden zurückliegen. Die anderen untersuchen Artefakte längst vergangener Kulturen und erschließen daraus die Lebensumstände und die Geisteswelt unserer Vorfahren. Auf ihre jeweils eigene Weise helfen die Vertreter beider Disziplinen, die Grundlagen unserer Existenz und unsere Gegenwart besser zu verstehen.

Mitunter widmen sich Astronomen und Archäologen demselben Forschungsgegenstand. Diese fächerübergreifende Kombination, die Archäoastronomie, überschreitet die traditionellen Grenzen zwischen den Natur- und den Geisteswissenschaften. Dadurch gibt sie neue Denkanstöße und fördert den Erkenntnisgewinn. Allerdings ist sie – insbesondere als recht junges Forschungsgebiet – nicht frei von Wirrungen, wie sie in jeder Wissenschaft auftreten. Ein Beispiel finden Sie in der Titelgeschichte des vorliegenden Heftes. Unser Autor Rolf Krauss, der die Astronomie des alten Ägypten erforscht hat, geht der Hypothese nach, der zufolge die Erbauer der Pyramiden astronomische Bezüge in diese Monumente eingearbeitet haben sollen. Was er anhand der Kanäle der Cheops-Pyramide herausfindet, mag profan klingen, ist aber ein Beispiel für gelungene interdisziplinäre Forschung (S. 34).

Ein weiterer Autor, Ernst Peter Fischer, überschreitet ebenfalls gerne gewohnte Denkmuster. In seinem Essay »Bei Licht betrachtet« (S. 40) wird der Dozent für Wissenschaftsgeschichte künftig in unregelmäßiger Folge einen etwas anderen Blick auf die Astronomie werfen. Abwechslungsreich und bunt sind eben die vielen Facetten unserer Heftthemen. Und natürlich finden sie wie immer in unserer Zeitschrift Berichte aus der aktuellen Forschung und vielfältige Beobachtungstipps für eigene Erkundungen des Sternenhimmels.

Herzlichst grüßt Ihr

Uwe Reichert

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