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Editorial: Von Skeptikern und Querdenkern

Was kann ich wissen? Diese Frage stellte Immanuel Kant, der große Denker der Aufklärung, an den Anfang aller Philosophie. Denn wer über sich und die Welt Gewissheit suche, müsse zuerst sein eigenes Denkwerkzeug kennen. So beschrieb Kant vor mehr als 200 Jahren die "Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis" – etwa die Dimensionen von Zeit und Raum. Jenseits davon bleibe uns jedes Wissen verwehrt.

Heute tummeln sich Skeptiker gern im Fahrwasser der Hirnforschung: Laut dem Neurokonstruktivismus ist unser verzerrtes Bild der Welt ein Produkt des Gehirns (ab S. 38). Dagegen argumentiert etwa der Philosoph Alva Noë von der Berkeley University: Unser Geist bilde die Welt nicht nach, sondern "verschmelze" mit ihr.

Noës Sichtweise mag irritieren, doch gerade darin – im Hinterfragen des vermeintlich Selbstverständlichen – liegt ihr Reiz. Lassen Sie sich auf dieses Abenteuer ein, und denken Sie selbst weiter!

Mit diesem Titelthema startet ­unsere neue dreiteilige Serie "Philosophie mit Hirn". Lesen Sie im nächsten Heft (11/2014), wie Neuro­ethiker nach universellen moralischen Werte fahnden, und lassen Sie sich in GuG 12/2014 den Sinn des Lebens erklären.

Noch ein Hinweis in eigener Sache: Wenn Sie GuG auch online nutzen, wird Ihnen unser neuer Look im Netz aufgefallen sein. Der Verlag Spektrum der Wissenschaft, in dem GuG erscheint, bündelt seine vielfältigen digitalen Angebote ab sofort unter www.spektrum.de! Sie finden unsere Leseproben, Ratgeber, News, Themenseiten, Rezensionen und vieles mehr unter www.spektrum.de/psychologie-hirnforschung.

Spannende Erkenntnisse, ob analog oder digital, wünscht Ihr

Seve Ayan

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