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Eidtorial: Ein Hoch auf die Amateure

Andreas Müller, Chefredakteur »Sterne und Weltraum«

Liebe Leserin, lieber Leser,

das Besondere an der Astronomie ist, dass sie Laien und Berufswissenschaftler gleichermaßen fasziniert. »Dazwischen« gibt es die Amateurastronominnen und Amateurastronomen, die eigentlich ihre Brötchen anderweitig verdienen, aber die Astrophysik auf hohem Niveau betreiben. Die rasante Entwicklung der CCD-und Halbleitertechnik hat dazu beigetragen, dass Hardware erschwinglicher geworden ist. Klar, ein Zwei-Meter-Teleskop haben die wenigsten im Garten; aber häufig steht die Ausrüstung der Amateure derjenigen von Profis kaum nach. Das belegen auch immer wieder die Leserbilder, die Sie uns einsenden und von denen wir monatlich eine Auswahl in SuW abdrucken. Über die fantastischen Aufnahmen, die wir unserer Leserschaft vor allem in der Rubrik »Wunder des Weltalls« (ab S. 82) präsentieren, staunen wir in der Redaktion immer wieder aufs Neue.

Es gibt auch besonders ambitionierte Amateurastronomen, die viel Zeit, Fleiß und Hirnschmalz in ihre himmlische Leidenschaft investieren. Zu ihnen gehören Xavier Strottner und Marcel Drechsler. Den beiden gelang es, unter den relativ kurzlebigen und leuchtschwachen Planetarischen Nebeln neue Objekte zu finden. Wir stellen Ihnen ab S. 66 ihr internationales Projekt vor, das zu einem neuen Nebelkatalog führte und für das sie mittlerweile weitere Mitstreiter gewinnen konnten. Ihr Engagement belegt, dass Amateure durchaus wichtige Beiträge zur professionellen Astronomie liefern.

Als Gravitationswellenfan war mein Highlight des Sommers die Bekanntgabe neu beobachteter Ereignisse, in denen ein Schwarzes Loch einen Neutronenstern verschlang. Dies wurde von Forschenden mit den Detektoren LIGO und Virgo gleich zweimal erfasst: am 5. und am 15. Januar 2020 im dritten, gemeinsam koordinierten Beobachtungslauf. Auf den S. 10 bis 11 zeigen wir in der Rubrik »Im Bild« das Ergebnis einer Computersimulation, die einmalige Einblicke in die Fütterung eines Schwarzes Lochs gestattet. Wir hoffen, daraus mehr über die kompakten Sternüberreste zu lernen.

Mögen Sie »Star Trek« oder »Star Wars«? Falls ja, dann hält der Physiker Robert Gast die richtige Lektüre für Sie parat: Er erläutert neue Erkenntnisse des Wissenschaftlers Erik Lentz über die Theorie des Warp-Antriebs ab S. 34.

Husch ins Heft! Ihr
Andreas Müller

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