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Hyperthymesie: Ein fast perfektes Gedächtnis

Eine Hand voll Menschen auf der Welt erinnern sich detailliert an fast jeden Tag ihres Lebens. Durch den Blick in ihr Gehirn wollen Forscher herausfinden, wie die wundersame Fähigkeit zu Stande kommt.
Weißt du noch?

Vermutlich können Sie sich noch gut daran erinnern, was Sie heute Morgen gefrühstückt haben. Aber wissen Sie auch noch, was am 23. November 2003 auf Ihrem Speiseplan stand? Einige Menschen auf der Welt können diese Frage tatsächlich mühelos beantworten. Ihr Erinnerungsvermögen ist so bemerkenswert, dass sie sich ab einem bestimmten Zeitpunkt in ihrer Kindheit oder Jugend detailliert an jeden einzelnen Tag erinnern. Sie wissen noch genau, auf welchen Wochentag ein Datum fiel, was sie an jenem Tag getan haben und was damals in der Zeitung stand.
Wissenschaftler bezeichnen dieses Phänomen als Hyperthymesie oder auch "highly superior autobiographical memory" (HSAM) – zu Deutsch: weit überlegenes autobiografisches Gedächtnis. Bis heute rätseln Experten jedoch, woher das herausragende Erinnerungsvermögen rührt. Seine Erforschung gestaltete sich vor allem deshalb schwierig, weil bis heute nur sehr wenige Menschen mit fast perfektem autobiografi­schem Gedächtnis bekannt sind.
Die Geschichte des Syndroms beginnt mit dem Fall der Jill Price ...

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  • Quellen

Quellen

Ally, B. A. et al.: A Case of Hyperthymesia: Rethinking the Role of the Amygdala in Autobiographical Memory. In: Neurocase 10.1080/ 13554794.2011.654225, 2012

LePort, A. K. R. et al.: Beha­vioral and Neuroanatomical Investigation of Highly Superior Autobiographical Memory (HSAM). In: Neurobiology of Learning and Memory 98, S. 78-92, 2012

Parker, E. S. et al.: A Case of Unusual Autobiographical Remembering. In: Neurocase 12, S. 35-49, 2006


Literaturtipp

Price, J.: Die Frau die nichts vergessen kann. Leben mit einem einzigartigen Gedächtnis. Kreuz, Freiburg 2009