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Wendepunkte: 1979, Teheran: Ein Greis kommt heim

Am 1. Februar 1979 kehrte Ajatollah Ruhollah Khomeini nach über 14 Jahren Exil in seine Heimat zurück. Mit seiner Ankunft in Teheran trat der Umsturz im Iran in seine letzte Phase – und wurde bald zur Islamischen Revolution.
Der alte Mann sprach mit leiser und sanfter Stimme; seltsam stockend – als falle es ihm schwer, die richtigen Worte zu finden. Vielleicht musste er in den Tiefen seines theologischen Wissens nach den rechten Begriffen suchen. Vielleicht aber wollte Ruhollah Khomeini auch bloß seine Zuhörer glauben machen, göttliche Eingebungen ließen ihn so verhalten sprechen. Der Inhalt seiner Worte war beinahe so mild wie ihr Klang: »Wir sind nicht gegen Fernsehen, Kino und Modernisierung, sondern gegen den Imperialismus.« So sprach der Ajatollah im Exil. Er saß in ­seinem bescheidenen Heim in Neauphle-le-­Château nahe Paris und erklärte den Vertretern der Weltpresse seine Ziele – zumindest tat er so als ob. Denn tatsächlich waren seine Sätze beliebig und vage: »Wir sind nicht gegen die Freiheit der Frau, sondern gegen Prostitution. Wir sind nicht gegen die Zusammenarbeit mit dem Ausland, wir wollen Herr im eigenen Hause sein.«

So allgemein seine Aussagen auch blieben – der Ansturm der Journalisten ebbte nicht ab. Seit Wochen schon belagerten sie das Häuschen, das der Geistliche Anfang Oktober 1978 bezogen hatte – nachdem er aus dem Irak ausgewiesen worden war. Dort hatte Khomeini, nach einem einjährigen Aufenthalt in der Türkei, seit 1965 in der den Schiiten heiligen Stadt Nadschaf gelebt.

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