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Springers Einwürfe: Ein unnachahmlicher Wurm

Warum stechen schon primitive Lebewesen modernste Computer aus?

Ray Kurzweil ist nicht nur ein höchst erfolgreicher Erfinder von Synthesizern, Muster- und Spracherkennungssoftware sowie seit Kurzem Chefingenieur bei Google, sondern auch ein Technikprophet. Er hat öffentlich darauf gewettet, dass spätestens im Jahr 2029 erstmals Computer den so genannten Turingtest bestehen und somit in punkto Intelligenz nicht mehr von Menschen zu unterscheiden sein werden. Ab dieser "Singularität" beginnt für Kurzweil und seine Adepten die Ära des Transhumanismus: Maschinen übernehmen die Führung der Evolution, die sich danach unvorstellbar rasend beschleunigen wird.

In seinem neuen Buch "How to Create a Mind" (Wie man einen Geist schafft) nimmt Kurzweil die von ihm prognostizierte Singularität quasi schon vorweg, indem er kühn behauptet, er habe das Geheimnis des menschlichen Denkens enthüllt. Das Gehirn funktioniere wie Spracherkennungsprogramme: Lernfähige Algorithmen, so genannte verborgene hierarchische Markow-Modelle, seien auch in unserer Hirnrinde am Werk, wenn wir ein Gesicht oder ein Wort erkennen.

Der prominente Neurowissenschaftler Christof Koch hält davon gar nichts. Da Kurzweil von Hirnanatomie nichts verstehe, mache er sich mit seinem Anspruch, das Geheimnis des Denkens zu offenbaren, eher zum Narren als zum Propheten. Mathematiker und Ingenieure neigten eben dazu ...

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Wahre maschinelle Intelligenz – Transparenz und feste Regeln zeigen einen Weg, die KI die Fähigkeit geben könnte, logische Schlüsse zu ziehen. Außerdem: Eisen für die Energiewende verbrennen, das Paradoxon fehlender Information im Universum und Schaden Energydrinks dem Gehirn Jugendlicher?

Gehirn&Geist – Wer entscheidet? Wie das Gehirn unseren freien Willen beeinflusst

Was bedeutet es, ein Bewusstsein zu haben? Haben wir einen freien Willen? Diese Fragen beschäftigen Neurowissenschaft, Philosophie und Theologie gleichermaßen. Der erste Artikel zum Titelthema zeichnet die Entwicklung der neurowissenschaftlichen Forschung nach und zeigt, wie das Gehirn das subjektive Erleben formt. Anschließend geht es im Interview mit dem Neurophilosophen Michael Pauen um die Frage, ob wir frei und selbstbestimmt handeln oder nur Marionetten unseres Gehirns sind. Die Antwort hat Konsequenzen für unser Selbstbild, die Rechtsprechung und unseren Umgang mit KI. Daneben berichten wir, wie virtuelle Szenarien die traditionelle Psychotherapie erfolgreich ergänzen und vor allem Angststörungen und Posttraumatische Belastungsstörungen lindern können. Ein weiterer Artikel beleuchtet neue Therapieansätze bei Suchterkrankungen, die die Traumata, die viele Suchterkrankte in ihrer Kindheit und Jugend erfahren haben, berücksichtigen. Zudem beschäftigen wir uns mit der Theorienkrise in der Psychologie: Der Risikoforscher Gerd Gigerenzer erklärt, warum die Psychologie dringend wieder lernen muss, ihre Theorien zu präzisieren.

Spektrum - Die Woche – Denken Sie rational?

Wie widerstehen Sie Denkfehlern? Rationales Denken ist mehr als Logik und Intelligenz – und oft harte Arbeit. In dieser Ausgabe zeigen wir, wie Sie falschen Schlüssen entgehen. Außerdem: Warum ist die Milchstraße verkrümmt und wie fällt die erste Bilanz zur Cannabis-Teillegalisierung aus?

  • Infos

Koch, C.: The End of the Beginning for the Brain. In: Science 339, S. 759 - 760, 2013

Hall, S. S.: Neuroscience: As the worm turns. In: Nature 494, S. 296, 2013

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