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Astronomie und Praxis: Sternwarten: Eine Sternwarte, Marke Eigenbau

Nahezu im Alleingang erbaute ein Amateurastronom innerhalb von zehn Jahren eine Sternwarte professionellen Zuschnitts. An dem dunklen Standort über dem dem oberösterreichischen Ennstal, auf tausend Meter Höhe über dem Meer, hatte der Sternfreund schon als Jugendlicher sein erstes selbstgebautes Teleskop zum Himmel gerichtet. Im Jahr 2017 nahm sein Observatorium den Betrieb auf.
Sternwarte Hohe DIRN

Das Leben geht oft wundersame Wege. Schon als zwölfjähriger Schüler hatte ich mich mit dem Astronomie-Virus infiziert und schon bald mein erstes Teleskop gebaut: einen Nasmyth-Reflektor mit sechs Zoll Spiegeldurchmesser. Bei diesem aus insgesamt drei Spiegeln bestehenden optischen System war der Hauptspiegel – wie in den 1970er Jahren noch weithin üblich – selbst geschliffen. Viele Jahre waren Teleskop und Montierung im Einsatz und wurden von mir im Lauf der Zeit immer wieder erweitert, beispielsweise um eine elektrische Nachführung. Auch mit einer automatischen Nachführkontrolle experimentierte ich bereits.

Groß war damals mein Traum, eines Tages eine richtige Sternwarte zu besitzen – so groß wie unrealisierbar. Irgendwann schlief alles ein, und viele Jahre später war es schließlich an der Zeit, Fernrohr und Montierung endgültig einzumotten. Das Kapitel Astronomie schien abgeschlossen. Es war dann ein beiläufiger Griff in den Schrank, zu einem meiner alten Astronomiebücher, der meinen Jugendtraum mit unglaublicher Macht wieder ins Bewusstsein hob. Für mich stand sofort fest: Nun musste ich endlich meine Sternwarte bauen!

Von Anfang an war klar, dass ich die Kosten radikal minimieren musste. Daher kam nur ein konsequenter Eigenbau in Frage, wobei mir entgegenkam, dass ich mich seit jeher gerne handwerklich betätigte. Das Konstruieren am Computer war mir als Bauingenieur genauso wenig fremd wie die Softwareentwicklung, die heute mein Steckenpferd und Broterwerb ist – alles in allem keine schlechten Voraussetzungen, um mich in das »Abenteuer Observatorium« zu stürzen …

Kennen Sie schon …

Spektrum der Wissenschaft – Den Kosmos entschlüsseln – Vom Sonnensystem in die Tiefen des Universums

In dieser Ausgabe berichten wir über ferne Galaxien, das Sterben von Sternen, äußerst energiereiche Gammastrahlenblitze und neue Erkenntnisse zur Dunklen Energie. Weiter informieren wir Sie über Raumfahrtmissionen zu anderen Himmelskörpern, beispielsweise die der NASA-Sonde Europa-Clipper, welche den gleichnamigen Jupitermond auf die Existenz von Ozeanen untersuchen soll. Darüber hinaus: Teleskope der Superlative mit denen der Kosmos auch von der Erde aus, immer genauer beobachtet werden kann.

Sterne und Weltraum – Überlebt – Messier 54 – Relikt einer Kollision mit unserer Galaxis

Ein Amateurastronom hat auf der Basis eigener Beobachtungen und wissenschaftlicher Erkenntnisse den Kugelsternhaufen Messier 54 untersucht, der sich optisch in der Nähe des Milchstraßenzentrums befindet. Er entpuppt sich als fernes extragalaktisches Relikt: Der Haufen ist ein Überbleibsel einer Zwerggalaxie, die mehrfach das Zentrum unserer Galaxis umläuft und dabei zerstört wird. Außerdem berichten wir über die vierjährige Marsmission der NASA-Sonde InSight, die dort unter anderem den Wärmefluss im Boden messen sollte. Weiter werfen wir einen Blick auf Forschungsansätze zur Hawking-Strahlung, nach denen unser Universum schneller als gedacht zerfallen könnte und stellen ein Projekt der Südtiroler Schülergruppe »astrocusanus« vor, die mit einem leistungsstarken Teleskop auf die Suche nach lichtschwachen Kleinkörpern geht.

Sterne und Weltraum – Planet X: Versteckt er sich im äußeren Sonnensystem?

Die Suche nach Planet X fasziniert Wissenschaftler weltweit. Die Raumfahrt ermöglicht dafür bahnbrechende Erkenntnisse und öffnet Türen zu bisher unerreichbaren Zielen. Von der Untersuchung ferner Asteroiden mit dem James-Webb-Teleskop und dem Röntgenteleskop XRISM, über die Mondlandung der Sonde Blue Ghost I, bis zu spektakulären Missionen europäischer Raumsonden wie Hera – der Weg ins All bleibt voller Herausforderungen und Inspirationen. Ein Blick ins Universum, der Staunen garantiert!

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