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Welt der Wissenschaft: Asteroidenforschung: Einem Asteroiden hautnah

Im Dezember 2014 startete die japanische Mission Hayabusa-2 zum 950 Meter ­großen Asteroiden Ryugu und erreichte ihn rund dreieinhalb Jahre später. Neben der ­Entnahme von Boden­proben und ihrem anschließenden Rücktransport zur Erde war das Absetzen von kleinen Landern eines der Hauptziele der Mission. Hier berichten wir über die Mission der deutsch-französischen Sonde MASCOT.
Hayabusa-2 / MASCOT

Mit an Bord von Hayabusa-2 war das Experimentpaket MASCOT, der »Mobile Asteroid Surface Scout«, eine deutsch-französische Landesonde. Sie besaß keine Räder, war aber trotzdem mobil und verfügte über einen Orientierungssinn. Das vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Kooperation mit dem französischen »Centre National d'Études Spatiales« (CNES) entwickelte Landemodul konnte sich mittels eines innenliegenden Schwungarms auf der Oberfläche des Asteroiden fortbewegen (siehe Kasten S. 32). So führte MASCOT an unterschiedlichen Stellen Messungen durch – so etwas gab es noch nie.

Der erste Einsatz eines solchen hüpfenden Landemoduls funktionierte hervorragend und lieferte den Nachweis, dass diese Technik auf kleinen Asteroiden mit geringer Schwerkraft funktioniert. Vor allem aber sendete MASCOT wichtige wissenschaftliche Daten direkt von der Oberfläche Ryugus, der zu den erdnahen Kleinplaneten des Apollo-Typs gehört (siehe Kasten S. 34).

MASCOT landete am frühen Morgen des 3. Oktober 2018 um 2:59 Uhr MESZ sicher auf dem kleinen Himmelskörper. Die Sonde absolvierte zunächst einen vollständigen Messzyklus aller Instrumente über einen Asteroidentag und eine Asteroidennacht hinweg. Ein Tag-Nacht-Zyklus auf Ryugu entspricht 7 Stunden und 36 Minuten. Nach einem »Mini-Move«, einem kleinen Hüpfer von dreieinhalb Zentimetern, nahm MASCOT mehrere zusätzliche Bildsequenzen auf. Aus ihnen ließen sich dreidimensionale Bilder der Oberfläche generieren, was die Bestimmung von Entfernungen und Größen ermöglichte. Bei den ersten Manövern bewegte sich MASCOT jeweils einige Meter bis zur nächsten Messstelle. Zum Abschluss wagten die Forscher noch einen größeren Hüpfer. …

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