Direkt zum Inhalt

Atommüll: Sicher für eine Million Jahre?

In einem unterirdischen Labor in der Schweiz untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, ob sich eine besondere Gesteinsart für ein Atommüll-Endlager eignet: Opalinuston. Auch in Deutschland könnte eine solche Formation die letzte Ruhestätte für den hoch radioaktiven Abfall werden.
Ein Stahlzylinder von der Größe eines Atommüllfasses ist in einen unterirdischen Stollen eingebaut.

In der Schweiz, rund 40 Kilometer südwestlich von Basel, befindet sich das malerische Örtchen Saint-Ursanne. Wer aus Richtung Basel mit dem Zug hierankommt, sieht das mittelalterliche Dorf von einem langen Viadukt aus im Tal liegen. Unmittelbar danach hält der Zug am Bahnhof, und die meisten Besucher begeben sich nach links auf den langen Marsch hinunter in den Ortskern. Wer jedoch ein paar Schritte nach rechts geht, findet sich direkt vor dem Mont Terrible wieder, dem Hausberg von Saint-Ursanne. In einem unterirdischen Labor forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt dort an der Frage, wie ein Endlager für Atommüll aussehen könnte.

Der Mont Terri, wie die Schweizer den Berg kurz nennen, liegt mitten im Faltenjura. Der entstand, als sich die Alpen erhoben und dadurch die Gesteinsschichten zusammendrückten. Im Norden schließt sich der Oberrheingraben an, eine tektonisch unruhige Zone. Durch diese Gegebenheiten ist praktisch garantiert, dass sich irgendwann innerhalb von tausenden Jahren die Lage der Gesteinsschichten verändern wird – der Berg kommt daher für ein Atommülllager nicht in Frage. Aber mitten durch die Erhebung zieht sich eine gut 150 Meter dicke Schicht aus Opalinuston.

Das Gestein ist für Wasser nur sehr wenig durchlässig, hält strahlende Teilchen effektiv zurück und schließt Risse quasi von selbst. Dadurch gilt es als aussichtsreicher Kandidat, wenn es um die Frage geht, welches Wirtsgestein künftig unsere radioaktiven Abfälle beherbergen soll …

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Das gestohlene Mädchen

Ein friedliches Familientreffen im August 1970 in der Salischen See, das für das Orcamädchen Toki und 74 weitere Schwertwale in einer Tragödie endete. Begleiten Sie ihr Schicksal in der aktuellen Ausgabe der »Woche«. Außerdem: wieso der Aufbau von Atomkernen vielleicht neu gedacht werden muss.

Spektrum der Wissenschaft – Das Universum im Labor

Der Artikel »Das Universum im Labor« erklärt, wie Atomwolken den Kosmos nach dem Urknall simulieren. Daneben: Pilzinfektionen, Ökologie: Extremereignisse in den Ozeanen, Kohlendioxid: Ein Endlager für das Treibhausgas?

Spektrum - Die Woche – Muskeln halten das Herz-Kreislauf-System fit – sogar im Schlaf

Es ist Januar und die Fitnessstudios sind so voll wie nie. Klar, Sport tut gut – vor allem unserem Herzen. Doch wie und was sollte man trainieren? Außerdem in dieser Ausgabe: Wie Atommüll die Erforschung des Mondes befeuern kann. Und: Was ist dran an der Theorie der Achsenzeit?

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.