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Entscheiden: Gefühlte Freiheit

Laut Psychologen empfinden wir uns dann als frei, wenn uns ein Entschluss leichtfällt und er zu einem guten Ergebnis führt. Ein aufschlussreicher Irrtum.
Man Weggabelung quer

Sein Leben frei gestalten zu können, ist ein hohes Gut. Aber es kann auch ganz schön anstrengen. Das ist zum Beispiel bei Anne Kauditz * der Fall. Die 28-Jährige hat vor zwei Jahren ihr Studium abgeschlossen und arbeitet seitdem als Juristin in einem Unternehmen. Sie ist ehrgeizig und mag ihren Job, gleichzeitig lebt sie in einer glücklichen Beziehung und möchte gerne einmal Kinder haben. Seit einiger Zeit fragt sie sich nun: Soll sie sich auf ihre Karriere konzentrieren – oder wäre es eher an der Zeit, Mutter zu werden?

Sich für das eine oder das andere zu entscheiden, fällt Anne schwer. Doch beides parallel zu verfolgen, schließt sich – trotz aller Sonntagsreden von Politikern – für die junge Frau aus: Wer im Beruf alles gibt, dem bleibt kaum Zeit für den Nachwuchs; andererseits kann man auf den idealen Zeitpunkt, eine Familie zu gründen, auch nicht ewig warten.

Anne fragt eine Freundin und ihre Großmutter um Rat. Beide bestärken sie darin, dass die Möglichkeit, sich zu entscheiden, doch etwas Gutes sei. "Ich hatte damals gar keine Wahl", erklärt die Großmutter. Sie findet es gut, dass Frauen heute so viele Wege offenstehen. Ihre Freundin bekräftigt das: "Was immer du willst, du kannst dich selbst verwirklichen. Du bestimmst, wie es läuft!" Das sieht Anne eigentlich genauso. Dennoch nagt die Frage "Kind oder Karriere?" an ihr, und sie grübelt viel darüber. ...

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  • Quellen

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Kim, H., Drolet, A.: Choice and Self-Expression: A Cultural Analysis of Variety-Seeking. In: Journal of Personality and Social Psychology 85, S. 373-382, 2003

Lau, S., Wenzel, M.: The Effects of Constrained Autonomy and Incentives on the Experience of Freedom in Everyday Decision-Making. In: Philosophical Psychology 28, S. 967–979, 2015

Lau, S. et al.: The Experience of Freedom in Decisions – Questioning Philosophical Beliefs in Favor of Psychological Determinants. In: Consciousness & Cognition 33, S. 30–46, 2015

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