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Persönlichkeitsstörungen: "Entscheidend ist, wie gut der Patient zurechtkommt"

Ob Narzissmus, Borderline oder Paranoia: Seit Jahrzehnten diskutieren Psych­iater, wie sich die Störungen der Persönlichkeit am besten ordnen lassen. Die gültigen Diagnosekategorien bereiten viele Probleme - und doch bleibt bis auf Weiteres alles beim Alten. Denn für die bevorstehende Revision des Dia­gnosehandbuchs DSM-5 sind alle geplanten ­Änderungen vom Tisch. Sabine Herpertz vom Heidelberger Universitätsklinikum erläutert die ­Hintergründe.
Sabine Herpertz

Frau Professor Herpertz, mit der neuen Ausgabe des Diagnosehandbuchs für psychische Störungen, dem DSM-5, sollte die Diagnostik der Persönlichkeitsstörungen reformiert werden. Welche Änderungen waren geplant?
Man wollte ursprünglich ein "kategorial-dimensionales Hybrid" schaffen – kompliziertes Wort! Fünf der bislang zehn Persönlichkeitsstörungen wären demnach erhalten geblieben, die übrigen wären weggefallen. Dazu wollte man alle Patien­ten, auch wenn sie nicht in eine der fünf Diagnosekategorien passen, anhand von bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen beschreiben – also anhand von Dimensionen an Stelle von Kategorien. Damit wäre man den Betroffenen besser gerecht geworden, denn Persönlichkeitsmerkmale können mehr oder weniger stark ausgeprägt sein. Manche sind in schwächeren Ausprägungen unproblematisch oder sogar vorteilhaft, und erst ab einer gewissen Stärke bereiten sie Probleme ...

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  • Quellen

Herpertz, S.: Was bringt das DSM-5 Neues zur Klassifi­kation der Persönlichkeitsstörungen? In: Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie 59, S. 261-266, 2011

Tyrer, P. et al.: The Rationale for the Reclassification of Personality Disorder in the 11th Revision of the International Classification of Diseases (ICD-11). In: Personality and Mental Health 5, Special Issue: The Revision of ICD, S. 246-259, 2011

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