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Editorial: Erhellend

Uwe Reichert

Liebe Leserin, lieber Leser,

sicherlich freuen Sie sich, wenn Sie eine Sternschnuppe über den Himmel huschen sehen. So schnell wie ein Blinzeln – und schon ist die Leuchterscheinung wieder verschwunden. Zurück bleibt das angenehme Gefühl, etwas Besonderes gesehen zu haben. Wenn man das Naturphänomen zu zweit verfolgt hat, verleiht es der Situation einen Hauch zusätzlicher Romantik. In solchen Momenten sollte man sich mit wissenschaftlichen Erklärungen des Gesehenen eher zurückhalten.

Mitunter kommt es aber vor, dass eine solche Sternschnuppe etwas größer ausfällt: Zwei, drei Sekunden oder noch länger zieht sie eine gleißend helle Bahn über den Himmel, und mondhell erleuchtet sie die Nacht. Man hält erschrocken inne, und fragt sich unwillkürlich, was denn da gerade passiert sei. Ist ein Flugzeug abgestürzt? Eine Raketenstufe vom Himmel gefallen? Das sind die Momente, in denen auf Polizeistationen und bei UFO-Meldestellen die Telefone klingeln.

Ähnliches ist am 14. November 2017 passiert. In der Abenddämmerung zog eine helle Feuerkugel von Ost nach West über das Rhein-Main-Gebiet. Tausende wurden Augenzeuge dieses Aufsehen erregenden Phänomens. Es dauerte nur wenige Minuten, bis mich erste Sichtungsmeldungen über den Kurznachrichtendienst Twitter erreichten. Wie immer, wenn man ein solches Ereignis nicht selbst gesehen hat, dauert es eine Weile, bis man sich einen Überblick über das Geschehene verschafft hat. Und am Anfang ist die Versuchung groß, eine naheliegende Antwort zu finden: Na ja, wird schon einer dieser Leoniden-Meteore gewesen sein … Dass die Erklärung in diesem Fall doch etwas anders ist, wenn auch nur in einigen Details, zeichnete sich erst im Lauf der Zeit ab. In unserer Titelgeschichte ab S. 26 ordnen wir die Sichtungsmeldungen und die Erklärungen rund um die Feuerkugel vom 14. November für Sie ein. Eines sei hier schon verraten: Abgeschlossen ist die wissenschaftliche Auswertung noch nicht. Auch wir sind gespannt auf das, was da vielleicht noch kommt ...

Herzlichst grüßt Ihr

Uwe Reichert

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