Welt der Wissenschaft - Kometenforschung: Einem Kometenkern hautnah sein
Eine frohe Stimmung herrschte am späten Abend des 13. Juni 2015 im Kontrollzentrum des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Köln-Porz: Nach sieben Monaten absoluter Funkstille meldete sich Philae, die Tochtersonde der europäischen Kometenmission Rosetta, von der Oberfläche des Kerns des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko zurück. Philae, beziehungsweise der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA, gelang am 12. November 2014 mit der ersten weichen Landung auf einem Kometenkern eine Sensation (siehe SuW 1/2015, S. 28). Seit Juni konnte mehrmals Funkkontakt mit Philae aufgebaut werden, allerdings waren diese Verbindungen nicht stabil und es wurden nur technische Daten, den Zustand der Sonde betreffend, übertragen.
Aber dies schmälert nicht den grandiosen Erfolg von Philae, denn in den 56 Stunden nach ihrer abenteuerlichen Landung funkte die Sonde eine große Menge an hochinteressanten Messdaten und Bildern via Muttersonde Rosetta zur Erde. Der letzte Kontakt mit Philae war am 9. Juli 2015, seitdem gelang bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe keine weitere Verbindung mehr. Die unmittelbar nach Philaes Landung übermittelten Messwerte wurden kürzlich im Detail in der Fachzeitschrift "Science" publiziert: Welche neuen Einblicke in das Wesen der Schweifsterne bieten uns nun die von Philae übermittelten Daten?
Kometen gelten als die ältesten und am wenigsten veränderten Überreste aus der Frühzeit des Sonnensystems. Ihre Untersuchung bietet somit Einblicke in die Entstehungsbedingungen und die frühe Entwicklung unseres Sonnensystems.
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben