Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Anwendungen: Evolution im Alltag

© Jen Christiansen
Charles Darwin konnte nicht ahnen, was seine Untersuchungen an Käfern und Vögeln einmal alles an technologischem Fortschritt auslösen würden, sogar außerhalb der Biologie. Unser tiefer gehendes Verständnis zu Verlauf und Mechanismen der Evolution hat zu leistungsfähigen praktisch anwendbaren Verfahren geführt, die inzwischen ganz unterschiedliche Bereiche unseres Lebens prägen.

In der modernen forensischen Beweisführung, um ein Beispiel zu nennen, bedienen sich Ermittler und Vollzugsbehörden bei ihren Untersuchungen mittlerweile auch evolutionsbasierter Analysen von DNA-Sequenzen. Und im Gesundheitswesen erweisen sich so genannte phylogenetische DNA-Analysen eines wandlungsfähigen Krankheitserregers wie des Vogelgrippevirus als nützlich, etwa um Impfstoffe zu entwickeln und Richtlinien zum Eindämmen der Krankheitsübertragung aufzustellen. Medizinisch oder anderweitig interessante Eiweißstoffe lassen sich durch "gerichtete Evolution" verbessern, einem Laborverfahren zur schnellen Weiterentwicklung von Proteinen. Evolutionärer Konzepte und Mechanismen bedient sich in adaptierter Form unter anderem selbst die Informatik. Hier wurde ein allgemeines, als "genetische Programmierung" bezeichnetes System geschaffen, das komplexe Optimierungs- und Konstruktionsprobleme zu lösen vermag.

Hinzu kommt als neuer biologisch-genetischer Ansatz die erst seit Kurzem praktikable Metagenomik. Sie erweitert in revolutionärer Weise die Möglichkeiten, sich einen Überblick über die in einer Region vorkommenden Sorten von Mikroorganismen und somit über die herrschende Vielfalt zu verschaffen. Betrachtet wird dazu nicht das Erbgut, das Genom, einer einzelnen Art, sondern die DNA der...

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.