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Evolution: Sinnvolle Selbstüberschätzung

Von sich selbst eine zu hohe Meinung zu haben, hat im Alltag oft negative Konsequenzen. Doch nach einer neuen evolutionstheoretischen Studie bringt es zumindest dann einen Vorteil, wenn der lockende Gewinn das Risiko übersteigt.

Man braucht nur Menschen mit Führerschein zu fragen: Die allermeisten glauben, sie fahren besser Auto als der Durchschnitt. Ob wir unsere geistigen Fähigkeiten, unsere Attraktivität oder die psychische Normalität unseres Verhaltens bewerten sollen – stets kommt Ähnliches heraus: Normalerweise schätzen wir uns selbst zu hoch ein. Das zeigte auch eine große amerikanische Studie zur Selbstbewertung von einer Million Oberschülern. Volle 70 Prozent der Jugendlichen hielten sich für überdurchschnittlich, dagegen nur zwei Prozent für unterdurchschnittlich. Amerikanische Collegeprofessoren toppen das noch: Ganze 94 Prozent von ihnen glauben, dass ihre Lehrqualität über dem Mittelwert liegt.

Natürlich können diese Leute mit ihrer Selbsteinschätzung nicht alle Recht haben. Trotzdem ist eine solche Einstellung keineswegs unsinnig oder gar krank. Gerade geistig völlig gesunde Personen erfreuen sich so genannter positiver Illusionen. Das heißt, sie pflegen ihre eigenen Fähigkeiten ebenso wie ihren Einfluss auf andere zu überschätzen, während sie hingegen Gefahren und Risiken für sich selbst gern verkennen und als nicht so schlimm abtun. Sicherlich gibt es auch Menschen, die damit übertreiben und unmäßig große Stücke auf sich halten. Dazu gehören narzisstische Persönlichkeitsstörungen und der Größenwahn...

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Laut dem Dunning-Kruger-Effekt führt Unwissenheit zur Selbstüberschätzung, weil die Kompetenz fehlt, seine Grenzen zu erkennen. Andere Fachleute bezweifeln die psychologische Erklärung, manche halten den Effekt sogar für ein reines statistisches Artefakt. Ist dem wirklich so? Daneben geht David Dunning im Interview auf seine Studien über Selbstüberschätzung, Wunschdenken und leichtfertiges Vertrauen ein. Darüber hinaus erfahren Sie in dieser Ausgabe, wie künstliche Intelligenz die Analyse von Hirnaktivitäten auf ein neues Niveau hebt und damit neue Einblicke in die Funktionsweise des menschlichen Gehirns ermöglicht. Lähmungen oder Zittern ohne erkennbare Ursache galten lange als rätselhaft, doch langsam werden funktionelle Bewegungsstörungen immer besser verstanden und wirksame Therapien entwickelt. Im Rahmen der Serie »Die Sprache der Wale« stellen wir die komplexe Sprache der Delfine und Wale vor und wie diese mit künstlicher Intelligenz entschlüsselt wird. Zudem berichtet der Biologe Lars Chittka über seine Forschungen an Bienen und andere Insekten, die weitaus komplexere kognitive Fähigkeiten besitzen als bislang gedacht.

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