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Welt der Wissenschaft: Exoplaneten bleiben unsichtbar
Bis heute konnte kein einziger extrasolarer Planet zweifelsfrei abgebildet werden.Auch ein internationales Astronomenteam blieb kürzlich, trotz der kontrastreichsten
bislang erzielten Aufnahmen, ohne Erfolg. Doch dieses Nullergebnis war nicht nutzlos, denn es lässt wichtige Schlussfolgerungen über die Verteilung der Umlaufbahnen
extrasolarer Planeten zu.
Die meisten Exoplaneten wurden
bislang mit Hilfe der
Radialgeschwindigkeits- oder
Dopplermethode entdeckt.
Sie beruht darauf, dass ein Stern und sein
Planet um ihren gemeinsamen Schwerpunkt
kreisen. Dies
führt zu einer periodischen Verschiebung
der Absorptionslinien im Spektrum des
Sterns: Kommt der Stern auf uns zu, so
sind die Linien zu kürzeren, »blauen«
Wellenlängen verschoben, entfernt er sich
von uns, so sind sie rotverschoben.
Um einen Planeten mit dieser Methode
sicher nachzuweisen, muss man seinen
Zentralstern mindestens über einen
kompletten Umlauf hinweg beobachten.
Bei einem Körper, der (beispielsweise wie
unser Planet Jupiter) einen sonnenähnlichen
Stern in einem Abstand von fünf
Astronomischen Einheiten (AE) umläuft,
liegt die Umlaufdauer aber bereits bei
rund zehn Jahren. So ist es nicht verwunderlich,
dass die meisten bisher entdeckten
Exoplaneten Perioden von wenigen
Tagen besitzen und ihren Zentralstern
auf sehr engen Bahnen umkreisen. Anfang
2008 waren nur drei Planeten mit
einem größeren Abstand als fünf AE bekannt.Es erhebt sich nun die Frage: Handelt es
sich bei diesem Befund um einen beobachtungsbedingten
Auswahleffekt, oder sind große, von ihrem Zentralstern weiter entfernte Gasplaneten wirklich eine Seltenheit?
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