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Interview: Fehlverhalten in der Forschung

Zu Guttenberg, Koch-Mehrin, Schavan – Plagiatsskandale wie diese schüren auch Zweifel an der Qualitätssicherung in der Forschung: Wie viel Täuschung durchzieht die Wissenschaft? Sind Abschreiben, Lug und Trug gar an der Tagesordnung? Und welche Gegenmaßnahmen helfen? Ein Gespräch mit Bernhard Kempen, dem Vorsitzenden des Deutschen Hochschulverbands, und dem Rektor der Universität Heidelberg, Bernhard Eitel.
Kempen/Eitel
Bernhard Kempen ist Präsident des Deutschen Hochschulverbandes, der Interessenvertretung der Universitätslehrer in Deutschland. Der Jurist ist Professor für öffentliches Recht und Völkerrecht an der Universität zu Köln.
Bernhard Eitel ist Geograf und Rektor der Universität Heidelberg. Als Vertreter seiner Hochschule hatte er im Promotionsskandal um Silvana Koch-Mehrin mit darüber zu entscheiden, ob der Politikerin der Doktortitel entzogen werden sollte – was am Ende auch geschah.

Spektrum der Wissenschaft: Herr Professor Eitel – Sie waren direkt von den öffentlich beachteten Plagiatsskandalen der letzten Zeit betroffen. Welche Lehren zog die Universität Heidelberg aus dem Fall der Europapolitikerin Silvana Koch-Mehrin?

Prof. Dr. Bernhard Eitel: Wir versuchen auf vielfältigen Wegen bereits früh im Studium eine hohe Sensibilität für die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis zu schaffen. Außerdem haben wir eine Plagiatssoftware installiert, die campusweit allen Prüfungsberechtigten zur Verfügung steht.Allerdings stellen wir niemanden unter Generalverdacht und lassen nicht jede Arbeit, die publiziert wird, automatisch elektronisch durchleuchten. Ich bin der Überzeugung, dass Verfehlungen gegen die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis die Ausnahme sind. ...

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  • Quellen
Martinson, Brian C. et al.: Scientists Behaving Badly. In: Nature 435, S. 737 – 738, 2005
Noorden van, R.: The Trouble with Retractions. In: Nature 478, S. 26 – 28, 2011
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