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Medizin: Flickwerk am Herzen



Aus der Not eine Tugend machten amerikanische Chirurgen bei einer tod-kranken Patientin. Wegen wiederholt auftretender Tumore mussten sie der 46-Jährigen beide Herzvorkammern vollständig entfernen. In Ermangelung passenden Spendermaterials griffen sie auf eine Mischung aus menschlichem und tierischem Ersatzgewebe zurück. Dieses unterzogen sie einer speziellen Vorbehandlung, die dem Gerben von Leder ähnelt, um eine Abstoßungsreaktion zu verhindern: Derart verändertes Gewebe erkennt der Körper nicht mehr als fremd. Damit rekonstruierten Bartley Griffith und James Gammie von der Universität von Maryland in Baltimore dann die ent-fernten Herzvorkammern. Die künstli-che Nachbildung konnte sich zwar nicht zusammenziehen, aber dennoch das Blut aus der Lunge in die Hauptkammern leiten. Ein Herzschrittmacher ersetzte die natürlichen elektrischen Impulse der Vorkammern. Sollte sich die Methode bewähren, könnten möglicherweise auch andere Organe aus Gewebestücken nachgebildet werden, um die Zeit zu überbrücken, bis ein natürlicher Ersatz zur Verfügung steht. (Chemistry & Industrie, 15.9.2003, S. 6)

Aus: Spektrum der Wissenschaft 11 / 2003, Seite 10
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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