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fMRT: Bildgebung im Zwielicht

Hirnscans sind eine Standardmethode der Neuropsychologie. Doch mehrere Untersuchungen zeigen bedenkliche Schwachstellen auf.

Im Jahr 2009 sorgte ein Experiment des Neurowissenschaftlers Craig Bennett für Schlagzeilen. Er hatte einen toten Lachs ins Labor gebracht und ihn in den Magnetresonanztomografen gelegt. Während er das Tier scannte, zeigte er ihm Bilder von Menschen in verschiedenen Situa­tionen. Als Bennett und sein Team die gewonnenen ­Daten auswerteten, sahen sie etwas Erstaunliches: Teile des Fischgehirns leuchteten in den Aufnahmen auf – ein Zeichen für Hirnaktivität. Können tote Lachse also denken?

Hinter den hellen Flecken steckten natürlich keine echten neuronalen Signale. Vielmehr wies Bennett auf ein Problem der funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT) hin: Die Muster im Scan bestehen zu ­einem großen Teil aus Rauschen. Forscher müssen die Rohdaten vor der Auswertung aufbereiten, um das tatsächliche Signal herauszufiltern. Wer diesen Schritt überspringt oder nur unzureichend durchführt, entdeckt vielleicht Effekte, die gar nicht existieren…

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  • Quellen

Bennett, C. M. et al.: Neural correlates of interspecies perspective taking in the post-mortem Atlantic Salmon: An argument for proper multiple comparisons correction. Journal of Serendipitous and Unexpected Results 1, 2010

Botvinik-Nezer, R. et al.: Variability in the analysis of a single neuroimaging dataset by many teams. Nature 582, 2020

Elliott, M. L. et al.: What is the test-retest reliability of common task-functional MRI measures? New empirical evidence and a meta-analysis. Psychological Science 31, 2020

Noble, S. et al.: A decade of test-retest reliability of functional connectivity: A systematic review and meta-analysis. Neuroimage 203, 2019

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