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Editorial: Fragen wir das Universum!

Liebe Leserin, lieber Leser,

geht es darum, unsere kosmische Heimat – das Milchstraßensystem – auf großen räumlichen Skalen zu erkunden, dann bedienen sich die Astronomen ähnlicher Methoden wie Marktforscher bei einer repräsentativen Umfrage. Kürzlich stellten sie den Roten Riesen unserer Galaxis die Fragen "Wo wohnen Sie?" und "Wie alt sind Sie?". Die dabei auftretenden Schwierigkeiten waren keineswegs gering. Denn die Befragten sind nicht nur sehr zahlreich und im Milchstraßensystem weit verstreut, sondern sie geben ihre Antworten auch nicht leichtfertig preis. Doch die Hartnäckigkeit der Forscher, gepaart mit modernen Messmethoden und leistungsfähigen Computern, brachte das Ergebnis ans Licht: Eine umfassende Durchmusterung der Milchstraße offenbarte die großräumige Altersverteilung der Sterne und lieferte damit Einblicke in die Entwicklungsgeschichte unserer Galaxis – Spannendes dazu ab Seite 28!

Bei solchen Untersuchungen bedarf es neben "Big Data" auch "Hightech", etwa in Gestalt einer präzisen Zerlegung des Sternlichts in seine Spektralfarben – eine jener Methoden, die bereits vor mehr als einem Jahrhundert den Forschungszweig begründeten, den wir heute "Astrophysik" nennen. Zu ihren Wegbereitern gehörte Karl Schwarzschild. Getrieben von der Idee, das Universum mit physikalischen Methoden zu befragen, wies dieser Ausnahmewissenschaftler der Astronomie eine neue Richtung und schuf grundlegende Beiträge zur modernen Physik. Über sein bewegtes Leben berichten wir ab Seite 34.

Sie selbst müssen es nicht dabei belassen, die Antworten der Forscher zur Kenntnis zu nehmen, sondern können eigenen Fragen nachgehen. Ab Seite 64 erwartet Sie ein aufregendes Experiment: Gelingt es Ihnen, mit Ihrem Teleskop unser Objekt des Monats, den Quasar 3C 273, am Himmel zu finden? Im Zentrum dieser aktiven Galaxie lauert ein massereiches Schwarzes Loch, dessen "Schwarzschild-Radius" Sie sich beobachtungstechnisch annähern können. Dabei hängt der Erfolg Ihrer Suche weder allein vom Teleskop noch allein von der Qualität des Himmels ab, sondern von etwas Grundlegenderem: Ab Seite 68 erfahren Sie, auf welche Weise Ihnen das weithin unterschätzte "Werkzeug Auge" die Geheimnisse des Kosmos erschließt.

Herzlichst grüßt Ihr

Martin Neumann

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