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Welt der Wissenschaft: GESCHICHTE: Galileis Revolution und die Transformation des Wissens
Der geistige Umbruch am Anfang des 17. Jahrhunderts, der den Beginn der modernen Naturwissenschaften und insbesondere der modernen Astronomie markiert, ist untrennbar mit dem Namen Galileo Galilei verbunden. Wie kam es zu diesem Umbruch? Welche Rolle spielte Galilei tatsächlich dabei?
Vor knapp vierhundert Jahren
richtete Galileo Galilei das
Teleskop auf den Himmel und
löste eine Revolution der Astronomie
aus. Er sah, was kein Auge zuvor
erblickt hatte: Berge und Krater auf dem
Mond, die Monde des Jupiter und die Sterne
der Milchstraße. Was er sah, deutete er
als Zeugnisse für die Wahrhaftigkeit des
kopernikanischen Weltbilds und nahm,
mit der Veröffentlichung seines »Sidereus
Nuncius« (wörtlich: Sternenbote), die
öffentliche Auseinandersetzung mit dem
offiziellen Weltbild der Kirche auf.
Aber Galilei hat nicht nur der Wissenschaft
seiner Zeit neue Perspektiven
eröffnet, sondern auch der modernen
Wissenschaftsgeschichte. Dem 19. Jahrhundert
galt er vor allem als der Erfinder
der experimentellen Methode, nach dem
Wissenschaftshistoriker Alexandre Koyré
konnte er zum Begründer der mathematischen
Naturwissenschaft werden, weil er
der platonischen Philosophie folgte, während
die neuere Literatur gerade auch die
außerwissenschaftlichen Kontexte und
Voraussetzungen seines Wirkens betont
und Galilei als Häretiker, als Höfling oder
als Künstler unter die Lupe nimmt. Allen
diesen Interpretationen ist gemeinsam,
dass sie Galilei als einen mehr oder weniger
einzigartigen Protagonisten sehen und
versuchen, jene Züge an ihm zu identifizieren,
die ihm den Schritt vom Mittelalter
in die Neuzeit der Wissenschaft erlaubt
haben.
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