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Intimizid: Gefährliche Liebschaften

Mord am eigenen Partner – dieses Verbrechen ist in Krimis an der Tagesordnung, doch in der Realität kommt es nur selten dazu. Der Psychiater Andreas Marneros von der Universität Halle-Wittenberg hat 80 so genannte Intimizide untersucht. Die Täter – zu 80 Prozent Männer – töten offenbar vor allem dann, wenn eine langjährige Partnerschaft zu Ende geht.
Dein Herz so kalt
Mit dem Degen in der Hand nähert sich Othello seiner schlafenden Geliebten, um sie ein letztes Mal zu küssen. Als Desdemona erwacht, macht er aus seinen Absichten keinen Hehl: Betrogen habe sie ihn – und müsse sterben. Sie schwört ihm ihre Treue, doch Othello glaubt ihr nicht. Erst würgt er sie, dann sticht er auf sie ein.
Lange bevor William Shakespeare (1564-1616) seinen "Othello" erfand, ließen sich Dichter von diesem Phänomen inspirieren: dem Mord am Sexualpartner, dem so genannten Intimizid. Was treibt jemanden dazu, einen einst gelieb­ten Menschen zu töten? Forensische Psychiater und Psychologen untersuchen heute, was zwischen dem Beginn einer intimen Beziehung und ihrem gewaltsamen Ende passiert ...

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  • Quellen
Quellen

Lund, L. E., Smorodinsky, S.:Violent Death among Intimate Partners: A Comparison of Homicide and Homicide Followed by Suicide in California. In: Suicide & Life-Threatening Behavior 31(4), S. 451-459, 2001.

Rennison, C. M.: Intimate Partner Violence, 1993-2001. U.S. Department of Justice, Bureau of Justice Statistics 2003.

Shackelford, T. K., Mouzos, J.: Partner Killing by Men in Cohabiting and Marital Relationships. In: Journal of Interpersonal Violence 20(10), S. 1310-1324, 2005.

Zeki, S., Romaya, J. P.:Neural Correlates of Hate. In: Public Library of Science One 3(10), e3556, 2008.


Literaturtipp

Marneros, A.: Intimizid. Die Tötung des Intimpartners. Ursachen, Tatsituationen und forensische Beurteilung. Schattauer, Stuttgart 2008.

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