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Werkstoffe: Geflügelte Träume




Fried chicken
sind in den USA zwar ein gutes Geschäft, doch beim Rupfen fallen dort alljährlich etwa zwei Millionen Tonnen Federn an (ein einzelnes Huhn liefert etwa ein Viertel Kilogramm). Einen Teil verarbeiten die Farmer zu minderwertigem Tierfutter, der Rest kommt auf die Deponie. Der landwirtschaftliche Forschungsdienst in Beltsville (Maryland) hat nun ein Verfahren vorgestellt, Hühnerfedern zu verwerten. In Frage kommen nur die vom Schaft abgehenden feinen Anteile, Fahne genannt, denn sie bestehen weitgehend aus mechanisch sehr belastbaren Fasern des Gerüstproteins Keratin. Die Federn werden deshalb getrocknet, sterilisiert und zerkleinert sowie in einem turbulenten Luftstrom die leichten, faserhaltigen Anteile von den schwereren Schaftbruchstücken getrennt. Aus einem Kilogramm Federn entsteht etwa ein halbes Kilogramm Rohstoff. Verpresst ergibt er Papier und Wasserfilter, mit einem Reduktionsmittel versetzt, das die Faserstruktur lockert, auch dünne Filme. Außerdem eignen sich die Fasern als verstärkender Zusatz zu Polyethylen, beispielsweise für Hundefutternäpfe.

Aus: Spektrum der Wissenschaft 8 / 2000, Seite 93
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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