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Heimlichkeiten: Pssst!

Wir alle hüten das ein oder andere Geheimnis, der Wissenschaftler Michael Slepian hat Tausende analysiert. Was behalten Menschen lieber für sich – und weshalb? Und wann ist es belastend, etwas zu verbergen?
Ein Mann hält verschwörerisch einen Finger über den Mund.

Mit Geheimnissen kennt sich Michael Slepian bestens aus – von Berufs wegen. Vielleicht 15 000 bis 20 000 von ihnen hat der Psychologe von der Columbia University in New York in seiner Karriere schon analysiert. Er erforscht seit Jahren, was Menschen lieber für sich behalten und inwiefern sie das belastet.

Zuweilen leiden Personen so sehr unter der Heimlichkeit, dass sie sich geradezu selbst bestrafen, entdeckten Slepian und sein Kollege Bastian Brock von der University of Melbourne 2017. Die Teilnehmer ihrer Studie gewannen sie über eine Onlineplattform, auf der berufliche Leistungen angeboten werden. Das hat zwei Vorteile: Zum einen finden sich über ein solches Forum Menschen aus allen möglichen Bevölkerungsgruppen. Für Laboruntersuchungen melden sich dagegen meist nur Studierende, die sich ein bisschen Geld dazuverdienen wollen; das ist nicht repräsentativ. Zum anderen sollten die Probanden preisgeben, ob sie ihren derzeitigen Partner schon einmal betrogen hatten und falls ja, ob sie das gebeichtet hatten oder nicht. Für derlei Geständnisse eignet sich die Anonymität des Internets weitaus besser. Zudem gaben die Befragten an, wie sie sich in verschiedenen Situationen mit und ohne den Partner fühlten, etwa wenn sie von ihm ein teures Geschenk erhielten oder mit Freunden essen gingen ...

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  • Quellen

Critcher, C. R., Ferguson, M. J.: The Cost of Keeping it Hidden: Decomposing Concealment Reveals what makes it Depleting. In: Journal of Experimental Psychology 143, S. 721-735, 2014

Cowan, S.: Secrets and Misperceptions: the Creation of Self-Fulfilling Illusions. In: Sociological Science 1, S. 466-192, 2014

Hawk, S. T. et al.: "I still haven’t found what I’m looking for": Parental privacy invasion predicts reduced parental knowledge. In: Developmental psychology 49, S. 1286-1298, 2013

Maas, J. et al.: Is it Bad to Have Secrets? Cognitive Preoccupation as a Toxic Element of Secrecy. In: International Journal of Clinical and Health Psychology, 12, S. 23-37, 2012

Slepian, M., Moulton-Tetlock, E.: Confiding Secrets and Well-Being. In: Social Psychological and Personality Science, im Druck

Slepian, M. et al.: The Experience of Secrecy. In: Journal of Personality and Social Psychology 113, S. 1-33, 2017

Slepian, M., Brock, B.: Truth or Punishment: Secrecy and Punishing the Self. In: Personality and Social Psychology Bulletin 43, S. 1595-1611, 2017

Travers, M. et al.: The Secrecy Heuristic: Inferring Quality from Secrecy in Foreign Policy Contexts. In: Political Psychology, 35, S. 97-111, 2014

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