Gehirnwäsche: Die absolute Kontrolle
»Uns wurde befohlen, zu verleugnen, wer wir sind. Auf unsere Traditionen zu spucken, unseren Glauben. Unsere Sprache zu kritisieren. Unsere eigenen Leute zu beleidigen. Frauen wie ich, die aus den Camps herauskommen, sind nicht mehr, wer sie mal waren. Wir sind Schatten; unsere Seelen sind tot.« So beschreibt die Uigurin Gulbahar Haitiwaji 2021 in einem Artikel in der britischen Tageszeitung »The Guardian«, was sie in einem chinesischen Internierungslager durchmachte. Zwei Jahre wurde sie dort ohne Angabe von Gründen festgehalten. Immer mehr Zeugen berichten von schweren Menschenrechtsverletzungen wie Folter, sexuellem Missbrauch und Zwangssterilisierungen in den Lagern.
Das Büro des Hohen Kommissars für Menschenrechte der Vereinten Nationen (OHCHR) gab im August 2022 einen umfangreichen Bericht über die Lage in der Region und das System der so genannten Umerziehungslager heraus. Das Dokument verzeichnet stundenlangen Chinesisch-Unterricht, das Schreiben von selbstkritischen Essays und das Singen patriotischer »Roter Lieder«. Auch Haitiwaji erzählt von solchen Erfahrungen. Für sie ist klar: Sie und die anderen Menschen im Lager wurden einer »Gehirnwäsche« unterzogen.
Der Begriff hat im Lauf der Zeit vielfältige Bedeutungen und Funktionen angenommen. Häufig wird er für Manipulationen genutzt, nach denen eine Person Dinge tut, sagt oder sogar denkt, die ihren ursprünglichen Überzeugungen diametral gegenüberstehen. Versuche, andere derart zu beeinflussen, gab es in der Geschichte immer wieder.
Im angelsächsischen Raum prägte der Journalist und Antikommunist Edward Hunter die Vorstellung vom »Brainwashing«…
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