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Astronomie: Tango im All

In einer aktuellen Fachpublikation beschreiben Astronomen einen sehr ungewöhnlichen Stern. Das Objekt mit der Bezeichnung HR 5171 A befindet sich rund 12 000 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Zentaur am Südhimmel und ist ein so genannter Gelber Hyperriese. Dieser seltene Sterntyp mit schwankender Leuchtkraft und wiederholtem Materialauswurf kommt in der Milchstraße nur rund ein dutzend Mal vor.

Der Stern ist überraschend groß: Sein Radius entspricht dem rund 1300-fachen desjenigen der Sonne, berichten die Forscher um Olivier Chesneau vom französischen Observatoire de la Côte d’Azur in Nizza. Vergleichbare Abmessungen kannte man bislang nur von Roten Überriesen. Damit gehört HR 5171 A zu den zehn größten je beobachteten Sternen.

Die Untersuchungen mit dem Very Large Telescope Interferometer (VLTI) in der chilenischen Atacama-Wüste ergaben zudem, dass die Riesensonne von einem kleineren Begleitstern umkreist wird, der etwa 1300 Erdentage für einen Umlauf benötigt. Beide Objekte bewegen sich so eng umeinander, dass sie sich berühren und ein erdnussähnliches Gebilde ergeben. Dessen Gesamtmasse beträgt das rund 39-Fache der Masse unserer Sonne, schätzen die Wissenschaftler.

Das Stadium des Gelben Hyperriesen durchlaufen Sterne wahrscheinlich nur für kurze Zeit, weshalb es selten beobachtet wird. Unklar ist das weitere Schicksal von HR 5171 A. Der Stern könnte sich zu einem Wolf-Rayet-Stern weiterentwickeln, indem sein Kern frei gelegt wird, oder zu einem so genannten Leuchtkräftigen Blauen Veränderlichen werden.

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