Direkt zum Inhalt

Geistesblitze: Gemeinsame Ursache

Wissenschaftler um Josef Rauschecker von der TU München haben ein zentrales Regula­tionssystem aufgespürt, das sowohl für die Entstehung von Tinnitus als auch für chronische Schmerzen verantwortlich sein könnte. Die Forscher durchforsteten Studien zu beiden Störungen und stie­ßen auf Veränderungen im ventromedialen präfrontalen Kortex sowie im Nucleus accumbens, die sich bei Tinnitus- und Schmerzpatienten kaum unterschieden.

Beide Hirnregionen ordnen Sinneseindrücken eine emotionale Qualität zu und blenden gleichzeitig über­schießende sensorische Signale aus, so vermuten die Forscher. Arbeitet das Regulationssystem nicht mehr richtig, verselbstständigen sich unangenehme Sinneseindrücke – so dass beispielsweise Tinnitus­patienten dauerhaft Geräusche hören und bei Schmerz­patienten längst vergangenes Leid immer wieder an das Bewusstsein gemeldet wird. Könnte man in diesen neuronalen Regelkreis gezielt eingreifen, würde das neue Wege für die Tinnitus- und die Schmerzbehandlung eröffnen.

Trends Cogn. Sci. 19, S. 567–578, 2015

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.