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Molekularbiologie: Genetische Momentaufnahme

Große Teile der DNA scheinen keine Informationen für die Herstellung von Proteinen zu beinhalten. Aber jetzt stellte sich heraus, dass in solchen Bereichen Bauanleitungen möglicherweise wichtiger Peptide liegen.
Ribosome Profiling

Zellen stellen Proteine nach den im Erbgut vorliegenden Bauplänen her. Die in der DNA gespeicherten Erbinformationen (Gene) werden dabei während der Transkription zunächst in RNA-Stränge übersetzt. Nach verschiedenen Bearbeitungsschritten wandern diese als messenger-RNA (mRNA) zu den Ribosomen genannten Proteinfabriken, wo sie als Vorlage für die Produktion der verschiedenen Eiweißstoffe dienen – die Translation.

Wie man aber heute weiß, wird der größte Teil des menschlichen Genoms in RNA transkribiert, ebenso wie bei anderen eukaryotischen Organismen. Dadurch entstehen zusätzlich zu den mRNAs "lange nichtkodierende RNAs" (lncRNAs, für englisch: long non-coding RNAs). Wie der Name schon sagt, gingen Wissenschaftler davon aus, dass solche RNAs keine Baupläne für Proteine enthalten. Doch dann entdeckten sie auch in ihnen so genannte offene Leseraster. So heißen Bereiche im Erbgut, die theoretisch eine Bauanleitung für ein Protein oder Peptid (kurzes Protein) liefern können. Bei Weitem nicht alle davon werden jedoch tatsächlich in Proteine umgesetzt.

Offene Leseraster mit weniger als 300 RNA-"Buchstaben" (Nukleotide), bezeichnen Forscher als smORFs (für englisch: small open reading frames). Diese hielten sie bislang für solche nichtkodierende Sequenzen. Einige neuere Veröffentlichungen machen aber deutlich, dass smORFs durchaus in Proteine translatiert werden können. ...

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