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Geodynamo im Experiment


Mit 150 Kubikmetern flüssigem Natrium simulierten Geophysiker um Robert Stieglitz am Forschungszentrum Karlsruhe die Entstehung des Erdmagnetfeldes und bestätigten damit die gängige Theorie des Geodynamos. Im flüssigen, vorwiegend aus Metallen bestehenden äußeren Erdkern bilden sich aufgrund der Temperaturunterschiede zwischen innen und außen walzenförmige Materieströme aus, die durch die Erdrotation schraubenartig verwirbelt werden. Diese kontinuierlichen Metallströme induzieren nach dem Dynamoprinzip ein sich selbst erhaltendes Magnetfeld. Im Karlsruher Großversuch ahmte das Forscherteam die Konvektionsströme nach, indem es das Natrium durch geeignet geformte Röhren und Drallerzeuger pumpte. Damit ließ sich erstmals für mehrere Minuten ein sich selbst stabilisierendes Magnetfeld im Labor erzeugen. Der Aufbau des Experiments dauerte fünf Jahre. Dabei wurden Komponenten des stillgelegten Schnellen Brüters in Kalkar sowie eines ehemaligen Natrium-gekühlten Versuchsreaktors in Karlsruhe verwendet.


Aus: Spektrum der Wissenschaft 4 / 2000, Seite 11
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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