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Sozialverhalten: Geteilte Freude ist halbe Freude

Wenn man eine schöne Erfahrung macht, vergeht die Freude daran schneller, wenn man sie mit anderen Menschen teilt. Zu diesem etwas überraschenden Resultat kommt eine Arbeitsgruppe um den Marketing-Professor Rajesh Bhargave vom Imperial College London.

An der grundsätzlichen Tatsache, dass schöne Dinge gemeinsam mehr Spaß machen, ändert das nichts – doch wie lange dieser Effekt anhält, habe bislang noch niemand untersucht, so der Forscher. Bhargave ging der Frage deshalb nun in fünf verschiedenen Settings nach. Dabei ließ er seine Probanden zum Beispiel wiederholt Süßigkeiten essen, Bilder betrachten oder Musik hören. Das Ergebnis war dabei stets dasselbe: Wussten die Teilnehmer, dass auch andere Versuchspersonen gerade dieselben schönen Erfahrungen machten wie sie, wurde der Genuss dabei schneller schal. Dafür mussten diese anderen Personen nicht einmal zugegen sein!

Wie Bhargave vermutet, könnte dieser Effekt der Tatsache geschuldet sein, dass sich schneller ein Gefühl der Routine einstellt, wenn viele Menschen ihre Aufmerksamkeit auf dieselben Dinge richten. Womöglich, so spekuliert die Arbeitsgruppe, trägt auch die moderne Medienwelt dazu bei: Wir erfahren jeden Tag, dass Millionen Menschen unsere aktuellen Vorlieben teilen – und brauchen dann ganz schnell wieder neue.

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  • Quelle
J. Pers. Soc. Psychol. 114, S. 529–546, 2018
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