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Folge 3: "Go West, Young Man!"

Charles Herzog will nach Westen – nach Kalifornien, wo das Gold lockt. Von New York soll es rund um Südamerika nach San Diego gehen. Doch kaum hat das Dampfschiff die hohe See erreicht, kommt es zur Katastrophe.
üster rollten die Wogen des Nordatlantiks heran, an diesem Nachmittag des Heiligen Abends 1853. Aus West wehte eine mäßige Brise, der Himmel war wolken­verhangen, das Licht blass und stumpf. Vor zwei Tagen hatte der Schaufelraddampfer "San Francisco" New York verlassen. Jetzt nahm das Schiff einen südlichen Kurs. Der wachhabende Offizier notierte im Logbuch: Wassertemperatur 12 Grad, Lufttemperatur 19 Grad – erstaunlich mildes Wetter für diese Zeit.

Es war die zweite große Seereise im Leben des Auswanderers Charles Herzog nach seiner Atlantiküberquerung von Bremerhaven nach New York. Vor ein paar Monaten noch hatte er im Mittleren Westen der Vereinigten Staaten als Schriftsetzer bei einer deutschsprachigen Zeitung gearbeitet – und an seine Familie im heimatlichen Stuttgart geschrieben:

"Wer weiß, ob ich Euch den nächsten Brief nicht von Kalifornien schicke. Von hier strömen ganze Karawanen nach dem Goldlande, und leicht könnte mich auch die Wanderlust ergreifen. Nord oder Süd ist immer mein Motto."

Jetzt hatte er sich für fünf Jahre bei der US- Artillerie verpflichtet und trug die blau-rote Uniform eines Gefreiten. Er war mit einem Regiment unterwegs, das per Schiff an die Pazifikküste verlegt werden sollte. Alle an Bord fieberten dem legendären Goldland Kalifornien entgegen. "Go West, Young Man!": Bau dir was auf! Mach was aus deinem Leben! So lautete das Motto jener Zeit ...

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