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Springers Einwürfe: Göttliche Hüter der Moral

Strafende Gottheiten sind nach einer Analyse kultureller Daten offenbar keine zwingende Grundlage für komplexe Sozialsysteme. Doch was sonst führte sie zusammen?
Porträt von Michael Springer

Wer religiös erzogen wurde, der weiß noch gut, wie einschüchternd die Vorstellung einer übernatürlichen Beobachtungsinstanz wirkt, die Missetaten auch dann zu be­strafen droht, wenn man sie hinter dem Rücken irdischer Aufsichtspersonen begeht. So erscheint die Annahme ganz plausibel, dass im Lauf der Menschheitsgeschichte größere Gesellschaften durch die Fiktion einer allwissenden Moralinstanz entstehen konnten, die asoziales Verhalten verbot. Ohne strafende Götter, so die Vermutung, wären die frühen Kulturen, in denen ja nicht mehr nur enge Verwandte und ­Bekannte zusammenlebten, rasch an der mangelnden Kooperation von Egoisten und Trittbrettfahrern zu Grunde gegangen. Für die These sprechen psycholo­gische Experimente, die erforschen, wie sich Sozial­verhalten in Gruppen zu entwickeln vermag …

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  • Quelle

Whitehouse, H. et al.: Complex societies precede moralizing gods throughout world history. Nature 568, S. 226–229, 2019

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