Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Blick in die Forschung - Kurzberichte : Gravitationswellen – die Dritte

Wenn zwei Schwarze Löcher miteinander verschmelzen, rumpelt es im Universum. Erneut haben die beiden Gravitätionswellendetektoren der LIGO-Kollaboration eine solche Erschütterung der Raumzeit registriert. Weitere auffällige Signale werden derzeit noch geprüft. Damit ist die Gravitationswellenastronomie auf dem Weg, sich als routinemäßige Messung zu etablieren.
Alle drei bestätigten Signale von Gravitationswellen und ein viertes unbestätigtes gingen auf die gleiche Ursache zurück: Das Verschmelzen zweier stellarer Schwarzer Löcher zu einem einzigen.

Es ist nun das dritte Mal, dass die Forscher der LIGO Science Collaboration Gravitationswellen gemessen haben. Wie bereits bei den ersten beiden Ereignissen beobachteten sie mit dem neuen Signal GW 170104 am 4. Januar 2017 abermals, wie zwei Schwarze Löcher mit stellaren Massen zu einem größeren miteinander verschmolzen – nichts wirklich Neues also. Es bedeutet aber auch, dass das Messen von Gravitationswellen immer mehr zur Routine wird. Das ist gut so. Es zeigt nämlich, dass die Gravitationswellenforschung künftig in der Lage sein wird, auch andere Gebiete der Astronomie weiterzubringen. Das ist die eigentlich wichtige Nachricht der aktuellen Ergebnisse.

So ganz nebenbei dürften nun auch die letzten Zweifel an den bisherigen Messungen dieser Schwingungen der Raumzeit ausgeräumt sein, die Albert Einstein in seiner allgemeinen Relativitätstheorie im November 1915 vorhergesagt hatte. Denn gerade der allererste Fund, das Gra­vi­ta­tions­wel­len­er­eig­nis GW 150914 am 14. September 2015, gelang mit allzu augenscheinlicher Klarheit und just zum richtigen Moment des 100-jährigen Jubiläums. So manchem Skeptiker erschien das zu gut, um wahr zu sein. Für die Forscher der LIGO Science Collaboration war es einfach ein riesiger Glückstreffer ...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Ein alter KI-Ansatz für wahre maschinelle Intelligenz?

Wahre maschinelle Intelligenz – Transparenz und feste Regeln zeigen einen Weg, die KI die Fähigkeit geben könnte, logische Schlüsse zu ziehen. Außerdem: Eisen für die Energiewende verbrennen, das Paradoxon fehlender Information im Universum und Schaden Energydrinks dem Gehirn Jugendlicher?

Sterne und Weltraum – Raumzeit: Experimente zur Quantennatur

Die Relativitätstheorie Albert Einsteins ist das Meisterwerk zur Beschreibung der Schwerkraft. Seit Jahrzehnten steht aber die Frage im Raum, ob die Gravitation auf submikroskopischen Längenskalen modifiziert werden muss. Gibt es quantenhafte Austauschteilchen, die Gravitonen? In unserem Titelbeitrag stellen wir Überlegungen vor, wie man experimentell eine Quantennatur der Raumzeit testen könnte. Im zweiten Teil unseres Artikels zur Urknalltheorie beleuchten wir alternative Ansätze zur Dunklen Energie: das Local-Void- und das Timescape-Modell. Außerdem: Teil zwei unserer Praxistipps für die Astrofotografie mit dem Smartphone – Mond und Planeten im Fokus, die Ordnung im Chaos des Dreikörperproblems und woher stammen erdnahe Asteroiden?

Spektrum der Wissenschaft – Eine Theorie von allem: Lassen sich Quantenphysik und Schwerkraft vereinen?

Lassen sich Quantenphysik und Schwerkraft vereinen? In der aktuellen Ausgabe der PMT haben wir Beiträge für Sie zusammengestellt, in denen Forscherinnen und Forscher über die Ergebnisse ihrer Suche nach einer fundamentalen Theorie unserer Welt berichten. Entstanden ist eine erkenntnisreiche Sammlung an Beiträgen über die Quantennatur der Raumzeit, denkbaren Experimenten zum Nachweis von Gravitonen, Schwarzen Löchern, der Theorie der Quantengravitation, teleparalleler Gravitation und vielem mehr. Lesen Sie, welche Fortschritte es in den letzten Jahren gab, die Gesetze der Quantenwelt mit den geometrischen Konzepten von Raum und Zeit zu vereinigen, und welche Hürden dabei noch zu überwinden sind.

  • Literaturhinweis

Abbott, B. P. et al.: GW170104: Observation of a 50-Solar-Mass Binary Black Hole Coalescence at Redshift 0.2. In: Physical Review Letters 118, 221101, 2017

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.