Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Glaziologie: Grönlands Eispanzer schmilzt auch von unten ab

In Zentralgrönland entdeckten Forscher Regionen, wo die kontinentale Kruste ungewöhnlich dünn und der Wärmefluss aus dem Erdmantel entsprechend hoch ist. Dort schmilzt der Eispanzer an der Unterseite – ein Effekt, den Klimaforscher bislang kaum berücksichtigt haben.
Gletscherschmelze

Jeder kennt sie: die Bilder des ewigen Eises, das den antarktischen Kontinent und auch Grönland, die größte Insel der Welt, bedeckt. Doch wie lange wird es die mächtigen Eiskappen noch geben? Dass ihre Stabilität von der globalen Erwärmung bedroht wird, ist längst gesichert, denn die Wechselwirkung zwischen der Oberfläche der Eiskörper und der Atmosphäre wurde vielfach untersucht. Trotzdem sind wichtige Fragen unbeantwortet geblieben. Gerade die Bewegungen des Körpers und seiner einzelnen Teile sowie das Abschmelzen von Eis innerhalb und unterhalb der Kappen verstehen die Forscher bislang noch nicht besonders gut.

Der Massenverlust der Eisschilde lässt sich durch gravimetrische Messungen mit Satelliten wie GRACE (Gravity Recovery And Climate Experiment) untersuchen, einem deutsch-amerikanischen Projekt unter Beteiligung des Geoforschungszentrums Potsdam (GFZ). Aus Veränderungen des Schwerefelds der Erde leiten die Wissenschaftler ab, dass der Antarktis und Grönland zusammen genommen derzeit rund 300 Milliarden Tonnen Eis pro Jahr verloren gehen. Tiefbohrungen, die Auskunft über die innere Struktur der Eispanzer und seine Interaktionen mit dem Untergrund geben können, gibt es indessen nur wenige.

Nun aber gelang es Wissenschaftlern des GFZ, mit vergleichsweise hoher Detailgenauigkeit die Wärmeflüsse an der Basis der Eiskörper zu modellieren. Die Studie zeigt, dass sie stark von Prozessen beeinflusst werden, deren Ursprung weit unterhalb des auf der Lithosphärenplatte aufliegenden Eispanzers liegt. ...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Die Kinder, denen die Nazis die Identität raubten

Kinder mit »gutem Blut« hatten im Nationalsozialismus keine Wahl: wer sich nicht eindeutschen lassen wollte, wurde zurückgelassen oder getötet. In der aktuellen Ausgabe der »Woche« beleuchten wir das Schicksal zehntausender verschleppter Kinder, die nie von ihrer wahren Herkunft erfahren haben.

Spektrum Geschichte – Wikingerinnen

Während der Wikingerzeit und des Mittelalters beruhte der Handel im Nordatlantik zu einem Gutteil auf Textilien. Deren Produktion lag in den Händen einfacher Frauen, die mit den Stoffen über Jahrhunderte einträgliche Geschäfte machten – und mit ihrer Webkunst auf einen Klimawandel reagierten.

Spektrum Kompakt – Die Welt der Gebirge

Gebirge und Hochgebirge sind die Wassertürme der Erde: Gletscher und Schnee sorgen für Wassernachschub in den tiefer gelegenen Regionen. Doch der Klimawandel bringt diese Ressource in Gefahr. Und noch vieles mehr.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

  • Quelle

Petrunin, A. G. et al: Heat flux variations beneath central Greenland’s ice due to anomalously thin lithosphere. In: Nature Geoscience 6, S. 746 - 750, 2013

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.