Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Soziale Wahrnehmung: Die Gräben in unseren Köpfen

Was wir über andere denken, hängt stark davon ab, ob wir sie zu "unserer" Gruppe zählen oder nicht. Der Blick ins Gehirn verrät, wie wir Vorurteile überwinden können.
Cover des Buches "Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" von Franka Parianen

Das Schöne an Gehirnscannern ist, dass sie auch Gefühle aufzeigen können, die Menschen nicht gern zugeben oder sich selbst nicht erklären können. Letztlich brauchen wir natürlich auch Fragebögen, implizite Tests oder andere Daten, damit wir die Ergebnisse annähernd interpretieren können. Aber immerhin erlaubt uns der Scanner, unsere Gefühle ein bisschen besser aufzuschlüsseln und zu verstehen, auf wie vielen verschiedenen Ebenen unser Gehirn differenziert, mit wem wir es da gerade zu tun haben. Besser jedenfalls, als willkürlich Menschen auf der Straße anzuhalten und zu fragen: "Was halten Sie so von Schwarzen?"

Vor allem erlauben uns die Scans auch zu zeigen, wie variabel diese Prozesse sind, wie individuell und kontextabhängig. Es geht also darum zu verstehen, was passiert, und nicht darum, es zu diagnostizieren oder gar zu entschuldigen à la "Mein Hirn kann halt nicht anders". Kann es schon. Aber verstehen wir erst mal, was es überhaupt macht.

Die Art, wie wir über die Outgroup nachdenken, lässt sich meistens einteilen in "zu viel" oder "zu wenig". Schon im Alltag vereinfachen wir das Denken über die anderen gern. Dann können Sie sich vorstellen, wie schwer wir uns damit tun, Individuen anderer Gruppen als eigenständige komplexe Wesen wahrzunehmen ...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Sind wir viele?

Mutter, Ehefrau, Nachbarin, Kollegin, beste Freundin: Jeden Tag schlüpfen Menschen in etliche Rollen. Doch bedeutet das auch, dass sie über mehrere Identitäten verfügen? Außerdem schauen wir nach Nepal, wo die Mikrobiologin Deena Shrestha versucht, das Elefantenmensch-Syndrom auszurotten.

Gehirn&Geist – Was ist normal?

»Was ist normal?« beschäftigt sich mit der Frage, wie wir psychische Krankheiten definieren und was bei der Diagnose eine Rolle spielt. Außerdem: Rassismus; Neuroimmunologie; Elektronische Nase; Cannabis.

Spektrum Kompakt – Sprache und Denken

Ein fremder Akzent, verzerrendes Framing, gendergerechte Begriffe - sie alle wecken Assoziationen und beeinflussen unsere Reaktionen. Denn Sprache und Denken hängen eng zusammen.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!