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Schlafforschung: Gut schlafen, besser essen

In den hoch entwickelten Industriestaaten verkürzt sich die durchschnittliche Nachtruhe immer weiter - gleichzeitig steigt die Zahl der Fettleibigen. Das ist kein Zufall, meinen die Psychologen Manfred Hallschmid und Jan Born. Auch neueste Studien zeigen: Schlafmangel bringt den Energiehaushalt aus der Balance, mit teils drastischen Folgen.
Bekömmlicher Schlummer
"Ich komme morgen früh um zehn vorbei, oder schläfst du dann etwa noch?" Solche Fragen hört Ingo R. oft. Er weiß genau, dass ihn die Leute wegen seines Übergewichts für einen Langschläfer halten. Dabei wälzt er sich jede Nacht unruhig hin und her, blickt ständig auf die Leuchtziffern seines Weckers und ist froh, wenn morgens die ersten Sonnenstrahlen durchs Fenster blinzeln. Was er nicht weiß: Seine überzähligen Pfunde könnten sogar aus seinen Schlafproblemen resultieren.
Wie eine aktuelle Umfrage des Forsa-Instituts ergab, meint jeder zweite Deutsche, regelmäßig zu wenig zu schlafen. Vielen gelingt es einfach nicht "abzuschalten", manchen fehlt schlicht die Zeit für eine erholsame Nachtruhe. In der Tat hat die durchschnittliche Schlafdauer in den industrialisierten Ländern in den letzten 60 Jahren um etwa ein bis zwei Stunden abgenommen – auf ungefähr sieben Stunden pro Nacht. Im sel­ben Zeitraum stieg die Anzahl Übergewichtiger und krankhaft Fettleibiger massiv an; manche Experten sprechen sogar von einer Adipositasepidemie. Rund 60 epidemiologische Querschnittstudien weisen darauf hin, dass zwischen beiden Entwicklungen ein statistischer Zusammenhang besteht. Ingo R. könnte so ein Fall sein. Je weniger Menschen schlafen, desto wahrscheinlicher bringen sie zu viele Pfunde auf die Waage. Auch zahlreiche Längsschnitt­untersuchungen belegen das.
Doch welche biologischen Mechanismen stecken dahinter? ...

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  • Quellen
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